Wörterbuch zur Verbvalenz









zumachen (Lesart 1)

Strukturbeispiel

jemand/etwas macht etwas zu

Im Sinne von

jemand/etwas bewirkt durch Betätigen einer Verschlussvorrichtung, dass etwas geschlossen oder unzugänglich ist; schließen

Satzbauplan

K sub , K akk

Beispiele

(1)
Martin machte die Flasche zu und stellte sie in den Kühlschrank.
(2)
Der Hund hörte auf zu bellen und machte das Maul wieder zu.
(3)
Man muss alle Büchsen und Gläser mit Lebensmitteln gut zumachen, damit keine Käfer o.Ä. eindringen können.

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K akk : NP im Akk/ProP im Akk/GWS

Passivkonstruktionen

Werden-, Sein-Passiv

werden:   
(4)
Alle Räume wurden zugemacht, niemand durfte das Haus betreten.
sein:  
(5)
Ist der Brief schon zugemacht oder kann ich noch etwas reinlegen?  

Anmerkungen

zumachen  wird meist in der gesprochenen Alltagssprache verwendet.

Wenn mit dem K akk auf eine Person Bezug genommen wird, wird zumachen  [medizin/ugs] i.S.v. ‘jemandes Körper nach einer Operation schließen’ verwendet:

(6)
Der Chirurg machte den Patienten gleich wieder zu, als er die Metastasen sah.

Pertinenzdativ ist möglich:  

(7)
Mach mir bitte mal das Kleid hinten zu, ich komme nicht an meinen Rücken.

Mit einer NP im Dat bzw. PräpP [ für +Akk] kann auf die Person, für die etwas zugemacht wird, Bezug genommen werden:

(8)
Kannst du mir bitte die Tasche zumachen, der Reißverschluss klemmt!

zumachen wird auch in idiomatischen Wendungen verwendet wie:
[ugs] kein Auge zumachen: nicht schlafen (können);
[verhüllend] die Augen zumachen: sterben;
[ugs] ein Auge/beide Augen zumachen: tun, als sähe man etwas nicht;
[sport, besonders Fußball] die Räume zumachen: dem Gegner keinen Bewegungsraum lassen;
[sport, ugs] den Sack zumachen: einen solchen Punktabstand zum Gegner erreichen, dass er nicht mehr gewinnen kann.