Datenbank Rechtschreibwortschatz



Aufbau der Einträge

Die Zeile Grundform beherbergt die Grundform des Wortes. Bei Grundformen, die in beiden Genera vorkommen, haben wir uns für den Plural entschieden. In der Zeile Wortart folgt die Angabe zur Wortart.

Die Häufigkeitsklasse gibt an, wie häufig dieses Wort in einem allgemeinsprachlichen Korpus vorkommt. All dies ist in Bezug auf die häufigste Klasse (HK 0 mit den bestimmten/definiten Artikeln der, die, das) berechnet. Die Häufigkeitsklasse gibt an, dass ein Wort 2HK Mal seltener ist als die Wörter in HK 0. Ein Wort der Häufigkeitsklasse 4 ist also 24 = 16 Mal seltener als die Artikel der, die, das.

In der Zeile Wortbausteine ist die Anzahl der orthographisch relevanten Wortbausteine (Morpheme) angegeben. Diese sind deshalb wichtig, weil sie nicht unbedingt durch silbisches Sprechen (en-täuscht statt en-ttäuscht) herausgefunden werden können, wenn Morphem- und Silbengrenzen nicht zusammenfallen. Für die Trennung am Zeilenende benötigt man die Kenntnis beider Einheiten (Wortbaustein und Silbe). <Ver> und <ab> sind besondere Wortbausteine, da sie nicht regelgeleitet sind, jedoch reihenbildend.

In der Zeile Lautschrift befindet sich die Grundform in Lautschrift. Wir haben uns bei Grundformen, die im Gesprochenen sowohl einsilbig als auch zweisilbig vorkommen können und orthographisch mit <h> geschrieben werden, für die zweisilbige Variante entschieden, also nicht [ze:n] für <sehen> sondern [ze:Ən]. Die Assimilation nach Plosiven wurde nicht berücksichtigt.

Die Lautschrift (IPA) wurde aus de.wiktionary.org entnommen und die Silbengliederung mit dlexDB bestimmt. Beides wurde händisch überprüft und ggf. vereinheitlicht. Dies war vor allem bei der Lautschrift notwendig; dabei haben wir uns bei der Vereinheitlichung an den neuesten Standards der entstehenden neuen Auflage des Aussprachedudens orientiert. Für die Unterstützung bei der Vereinheitlichung der Lautschrift danken wir Dr. Stefan Kleiner und Dr. Ralf Knöbl.

Steht ein Zeichen zwischen zwei / /, so ist damit der Laut gemeint. Steht etwas hingegen in spitzen Klammern < >, so ist das Graphem gemeint. Die deutsche Schrift ist keine Lautschrift. Besonders gut sieht man das an folgenden Beispielen, diese sind teilweise entnommen aus Eisenberg (2013, 291f):

  1. /fon/ wird <von> geschrieben, obwohl man zwischen /f/ in <von> und /f/ in <Fenster> keinen lautlichen Unterschied hört.
  2. Für die Laute /o/ in /to:n/ und /O/ in /Frost/ gibt es nur ein Graphem <o>. So verhält es sich mit allen kurzen und langen Vokalen im Deutschen.
  3. Die Reduktionssilbe (unbetonte Silbe) weist z.B. wie bei [lebn] im Gesprochenen meist keinen Vokal auf. Wenn doch, dann ist es dieser Laut /Ə/, der mit dem Graphem <e> dargestellt wird. Der Laut /Ə/ unterscheidet sich aber stark von dem Laut /Ɛ/ in /vƐlt/, der jedoch auch mit <e> verschriftlicht wird.

Die Graphem-Phonem-Korrespondenz (Laut-Buchstaben-Zuordnung) bspw. bei der Eigenschaft der Auslautverhärtung wird immer mit dem Pfeil → zwischen / / und < > dargestellt und für alle Wortformen angeführt. Bei der Grundform leben wird auch die Auslautverhärtung von lebt mitgezählt und in der entsprechenden Spalte gelistet.

Die Silbifizierung wurde nach phonologischen und nicht nach orthographischen Kriterien ermittelt. Bei manchen Wörtern gibt es, je nach Sprecher, Variationen in der phonologischen Silbifizierung. Aus Platzgründen geben wir immer nur eine Variante an.

Schwierig ist die Darstellung der Silbifizierung vor allem beim Vorliegen eines Silbengelenks. Als Silbengelenk werden Konsonanten bezeichnet, die sowohl die vorhergehende Silbe schließen, als auch die nächste Silbe eröffnen. Das deutsche Schriftsystem stellt diese ambisilbische Funktion des in der gesprochenen Sprache nur einmal hörbaren Konsonanten meistens mit einer Verdoppelung des betroffenen Konsonantengraphems dar. Ausnahmen bilden komplexe Grapheme wie <sch>, <ch>, <tz>, <chs> und <ck> (für den ambisilbischen Konsonanten /k/). Um die Komplexität durch die Darstellungsweise nicht zu erhöhen, haben wir entschieden, die Silbifizierung nicht in der Lautschrift darzustellen. Daher kommt es bei Lauten wie bspw. /k/ u.a., die in ihrer Funktion als Silbengelenke mit komplexen Graphemen (<ck>, <ch>, <chs> und <sch>) verschriftet werden, zu einer Darstellung, die natürlich nicht orthographischen Regularitäten entspricht.

Da die Silbifizierung ggf. Variationen zulässt und/oder nicht eindeutig ist, haben wir uns in den entsprechenden Fällen dafür entschieden, diese Einheiten als beiden Silben zugehörig aufzuführen: Bei den Affrikata /ts/, /tsch/, /ks/ und /pf/ und den Lauten /k/ (als <ck>), /S/, /ç/ bzw. /x/, /f/, /l/, /m/, /n/, /p/, /r/, /s/, /t/ und /b/ werden diese, wenn sie zu beiden Silben gehören und deshalb unterschiedlich silbifiziert werden können, ebenfalls in beiden Silben angeführt, vgl. stütz-tzen, drück-cken, lach-chen, fal-len, kom-men, stop-pen.

Unter Schemakonstanz finden sich Informationen über die Flexion und Wortverwandtschaften der Grundform. In der Zeile Scharfes S wird vermerkt, ob das Wort ein ß enthält. Sonstiges enthält zusätzliche Informationen: ob es sich ggf. um ein Lernwort handelt, das nicht unter die Zeilen v-Schreibung bis Doppelvokal/Umlaut fällt (z.B. Fremdwörter), bei Verben, ob sie (in bestimmten syntaktischen Kontexten) abtrennbare Wortbausteine enthalten, oder ob ein Wort ein Fugen-s enthält.

In den Folgezeilen befinden sich regelgeleitete orthographische Kompetenzen:

  • Auslautverhärtung
  • ig-Schreibung (Spirantisierung): Im südlichen Deutschland gibt es keine Spirantisierung, sondern nur Auslautverhärtung. <König> wird [kønik] ausgesprochen, aus diesem Grund werden diese Wörter mit <ig> am Ende immer sowohl in der Zeile "Auslautverhärtung" als auch in der Zeile "Spirantisierung" angeführt.
  • schwierige r-Schreibung: Hierzu zählt das vokalisierte R in der Reduktionssilbe, sowie der R-Laut, z.B. in Arbeiter, kritisieren. Da es unterschiedliche, regionale Aussprachevarianten gibt, wurde meist auf die Aussprache mit /ʁ/ zurückgegriffen (seltener bspw. auf die Variante mit /ɐ/) und dieser Laut im Gegensatz zu der Zeile "Lautschrift" auch mit den entsprechenden Phonemen verschriftlicht.
  • Reduktionssilben mit -el, -eln, -em, -en
  • ß-Schreibung: Diese ist im Süddeutschen meist nicht herleitbar, da dort kein Unterschied zwischen stimmhaftem und stimmlosem s gemacht wird und zählt deshalb für manche Sprecher zu den Lernwörtern.
  • Schreibung der Silbengelenke, wobei die komplexen Grapheme <sch> und <ch> im Silbengelenk nicht angeführt werden.
  • Schreibung mit silbischem H zwischen zwei Silben.

Anschließend folgen nicht-regelgeleitete Kompetenzen:

  • v-Schreibung
  • Schreibung mit stummem H
  • Schreibung von Doppelvokalen/Umlauten wie z. B. von ä (ohne Grundform mit a).

Weiterhin werden Informationen zum Silbenaufbau angezeigt:

  • Trochäus: Der typische Aufbau von deutschen Wörtern: Die erste Silbe ist betont und die zweite Silbe ist unbetont. Dieser Silbenaufbau ist für das Erlernen der deutschen Orthographie deshalb so wichtig, weil der Vokal in der zweiten, unbetonten Silbe beinahe immer mit dem Buchstaben <e> verschriftlicht wird und dieses Betonungsmuster für das Leseverstehen ausschlaggebend ist.
  • Silben: Es wird zwischen offenen betonten (Hase) und offenen unbetonten (Hase) und zwischen geschlossenen betonten (heftig) und geschlossenen unbetonten (heftig) Silben unterschieden.
  • Silbenstruktur: Es kann nach einfachem Onset und einfacher Coda (ein Graphem) oder nach komplexer Coda/ komplexen Onset (ein oder mehr Grapheme) gesucht werden.