Der indefinite Artikel ist ein Artikel, der das durch die Nominalgruppe Bezeichnete semantisch als noch nicht bekannt kennzeichnet oder einen generalisierenden Gebrauch anzeigt. Er kann auch eine quantifizierende oder verneinende Funktion haben.
In den Beispielen werden die indefiniten Artikel fett und die Nominalgruppen (NGr), die diese enthalten, durch eckige Klammern markiert.
Eine Nominalgruppe (NGr) mit indefinitem Artikel (ein-, einig-, all-, kein-, ...) wird gebraucht, wenn das, was sie bezeichnet, für Hörende/Lesende (noch) nicht eindeutig zu identifizieren ist. Deshalb werden neue Objekte und Personen typischerweise mit indefiniten NGr in den Text eingeführt (1-2). Indefinite Artikel können auch die Menge, in der das vom Nomen Genannte auftritt, angeben (1-2, 5-6); dabei ist die Menge außer bei ein- nicht numerisch genau zu bestimmen. Der Artikel kein- (3) tritt als Teil einer Nominalgruppe auf, kann aber den gesamten Satzinhalt negieren (so bedeutet 3: 'Es ist nicht der Fall, dass ich irgendein Buch gesehen habe.'). Im generalisierenden Gebrauch (ein Säugetier in 4) steht ein- für einen typischen Vertreter der Gattung und dadurch für die Gattung an sich.
siehe Artikel
‚unbestimmter Artikel‘, ‚unbestimmter Begleiter‘ (des Nomens)
Weiterführendes:
Zum Teil wird nur ein- als der indefinite Artikel bezeichnet, während Artikel wie in (3, 5-6) nomenbegleitende Indefinitpronomen genannt werden (für weitere Informationen siehe Artikel).
Ein- kann auch als Zahladjektiv (Adjektiv) verwendet werden. In diesem Gebrauch ist ein als Adjektivattribut (Attribut) mit einem anderen, z. B. definiten, Artikel kombinierbar:
Da eine Nominalgruppe mit indefinitem Artikel dann gebraucht wird, wenn das, was sie bezeichnet, für Hörende/Lesende (noch) nicht eindeutig zu identifizieren ist, eignet sie sich besonders für die textuelle Ersteinführung (1).