Das Kommentaradverb ist wie ein Adverb vorfeldfähig (Vorfeld), übernimmt jedoch als Kommentarglied keine Satzgliedfunktion im engeren Sinn, sondern drückt eine Einstellung des Sprechers zum Satzinhalt oder eine Einschätzung zur Gültigkeit des Satzinhalts aus.
Kommentaradverbien haben mit anderen Adverbien die syntaktische Gemeinsamkeit, im Vorfeld stehen zu können. Funktional übernehmen sie jedoch eine andere Aufgabe, da sie Sachverhalte nicht einordnen (z. B. temporal oder lokal), sondern eine Stellungnahme des Sprechers bzw. der Sprecherin in Bezug auf eine Einschätzung oder Gültigkeit des Sachverhalts ausdrücken. Sie sind also vergleichbar mit den Abtönungspartikeln. Kommentaradverbien können im Gegensatz zu anderen Adverbien nicht erfragt werden.
Es können wertende und geltungsbezogene Kommentaradverbien unterschieden werden. Zu den wertenden Kommentaradverbien gehören beispielsweise leider und glücklicherweise (1-2), zu den geltungsbezogenen unter anderen wahrscheinlich, vielleicht und möglicherweise (3-5). Hoffentlich (6) kann als Grenzgänger betrachtet werden, der einerseits wertend ist, andererseits aber auch den Sachverhalt nicht als gegeben voraussetzt und daher auch geltungsbezogen zu verstehen ist.
Viele Kommentaradverbien werden auf -weise gebildet (lustigerweise, spannenderweise, intelligenterweise). Diese Wortbildungsart ist zurzeit sehr produktiv.
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‚Modalwort‘, ‚Satzadverb‘
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