Seine Unvernunft kostete ihm/ihn das Leben. Das Buch kostet dich/dir 50 Euro? — Rektion von kosten: Akkusativ und Dativ oder doppelter Akkusativ?
Im Deutschen ist es üblich, die Person, die etwas hergibt oder etwas bekommt, mit Hilfe
eines Nomens bzw. Pronomens im Dativ auszudrücken:
Ich gebe Dir/meinem Sohn 100 Euro/Geld/das Geschenk/Zeit/...
Ich nehme mir 100 Euro/Geld/das Geschenk/Zeit/...
Nur das Verb kosten tanzt aus der Reihe. Sprachlehrer empfehlen üblicherweise, das Verb mit zwei Akkusativen zu
gebrauchen. Es soll also nicht nur auf dasjenige, das hergegeben wird, mit einem Nomen im
Akkusativ Bezug genommen werden. Auch die Person, die etwas hergibt, soll durch ein Nomen im
Akkusativ ausgedrückt werden:
Die Hochzeit meiner Tochter wird mich mindestens
8000 Euro kosten.
Darf ich denn wirklich nicht sagen, dass diese Hochzeit mir nicht nur den
letzten Nerv, sondern auch 8000 Euro kosten wird?
Das Problem
Der Gebrauch des Verbs kosten
mit zwei Akkusativen oder mit einem Akkusativ und einem Dativ beschäftigt die Gemüter schon
lange. Kaum ein Sprachlehrbuch aus den letzten 100 Jahren, von "Gutes Deutsch" von Eduard Engel (1918, S. 269-270) bis hin zu den Zwiebelfisch-Kolumnen, in dem die Sachlage nicht erörtert wird. (Wobei nicht immer die
gleichen Empfehlungen ausgesprochen werden.) Und ginge man noch weiter in die Geschichte der
"Sprachempfehlungsbücher" bzw. Stillehren zurück, man fände bestimmt noch einiges
Widersprüchliche über den empfohlenen Gebrauch des Verbs kosten. Und doch
oder vielleicht gerade deswegen lässt die Frage nach dem "richtigen" Gebrauch von
kosten viele Sprecher des Deutschen nicht ruhen, wie ein Blick in
Diskussionsforen im Internet zeigt. Die nachfolgende Frage und die Antworten stammen aus dem
Internetforum "wer-weiß-was.de" (Dezember 2010):
Teilnehmer A hat ein Problem:
...der ewige Kampf zwischen 3. und 4. Fall
hat mich wieder einmal in einen Konflikt gezogen. "Dieser Deal kostet ihn den
Chefsessel" oder "Dieser Deal kostet ihm den Chefsessel"?
Teilnehmer B antwortet, indem er beide Möglichkeiten
akzeptiert, aber die Personalpronomina der dritten Person (ihn/ihm) durch
die deutlicher unterscheidbaren der ersten Person (mich/mir) ersetzt:
versuch's mal so rum: "Dieser Deal kostet
mich den Chefsessel" oder "Dieser Deal kostet mir den Chefsessel" :-)
Teilnehmer C antwortet mit der Empfehlung der Dudenredaktion:
im Duden ist es so erklärt: Wird ... „kosten”
... in der Bedeutung „einen bestimmten Preis verlangen von jemandem” gebraucht, ist nur
der doppelte Akkusativ möglich. Wird „kosten” aber im Sinne von „jemanden um etwas
bringen” gebraucht, ist sowohl der doppelte Akkusativ möglich als auch die Kombination
von Dativ + Akkusativ.
Worauf Teilnehmer B, der vorhin beide Möglichkeiten
angegeben hatte, antwortet:
„Das kostet mir den Verstand" hingegen käme
mir niemals über die Lippen. Dir etwa?
Teilnehmer A ist nicht wirklich zufrieden, und die
Diskussion rankt sich weiter.
Lösungsansätze
Im Duden 4 – Die Grammatik (1998, S. 692)
steht: "Die Konstruktion mit zwei Akkusativobjekten ist nur bei wenigen Verben üblich, am
häufigsten bei lehren und kosten […]. Deswegen besteht bei
diesen Verben eine starke Tendenz zu den üblicheren Konstruktionen mit Dativ- und
Akkusativobjekt." Relativiert wird diese Bemerkung durch eine Fußnote, in der die Tendenz
zum Dativ und Akkusativ eingeschränkt wird (oder werden soll) auf Sätze wie Das
kostet mich oder mir das Leben. Das Erlauben des Dativs gilt
aber nicht für Sätze wie Das kostet mich 30 Mark.
Im Duden 4 – Die Grammatik von 2005 werden
Sätze wie: Das kostet mir 50 Euro schon als "standardsprachlich noch
nicht voll anerkannt" eingestuft (S. 954). Im Zwiebelfisch Abc (2011) wird
die gleiche Empfehlung wie im Duden ausgesprochen, aber ergänzt durch eine historische
Bemerkung, aus der man entnehmen könnte, dass nicht der Dativ den Akkusativ langsam
verdrängt, wie man es aus den Anmerkungen des Dudens herauslesen könnte, sonder andersherum,
dass es der Akkusativ ist, der den Dativ verdrängt:
Regiert "kosten" den Dativ oder den Akkusativ der Person? Seit eh und je
findet man beide Formen belegt. Es ist allerdings nicht so, wie viele glauben, dass der
Dativ den Akkusativ verdrängen würde. Vielmehr befindet er sich seit Jahrhunderten auf dem
Rückzug. Im 18. Jahrhundert überwog noch der Gebrauch des Dativs. Sprachgelehrte empfahlen
dann den Akkusativ, der sich bis heute weitgehend durchgesetzt hat.
Und so soll jetzt untersucht werden:
Der Gebrauch heute
Im DeReKo (Deutsches Referenzkorpus am IDS Mannheim) wurde nach Sätzen mit dem Verb kosten und mich/mir,
dich/dir, ihn/ihm gesucht. Im Februar 2024 ergab das folgendes Ergebnis:
- kosten +Akk +Akk kommt 19.789 mal vor.
- kosten +Dat +Akk kommt nur 1.014 mal vor, davon entfallen auffällig viele Treffer
auf Zeitungen aus Österreich, wobei zu berücksichtigen ist, dass der Anteil deutscher Texte deutlich größer ist als die österreichische Datengrundlage.
Ein kleiner Fehler kostete mir wohl die Goldmedaille...
(Burgenländische Volkszeitung, 24.10.2013, Sachgebiet Sport)
>
Eine Auswertung in der "Variantengrammatik" zur relativen Auftretenshäufigkeit von kosten mit Dativobjekt + Akkusativobjekt im Verhältnis zu kosten mit zwei Akkusativobjekten innerhalb der deutschen Sprachareale bestätigt diesen Befund:
Aus: Variantengrammatik des Standarddeutschen (2018). http://mediawiki.ids-mannheim.de/VarGra/index.php/Kosten.
Auch Internetquellen, in denen Kosten unterschiedlichster Art verhandelt werden, finden sich prominent in den DeReKo-Belegen:
Ich würde Ihnen dringend raten das nicht noch einmal zu machen. Sie kosten mir meine Nerven und meine Zeit.
(Wikipedia-Benutzerdiskussion Peter200/Archiv/2011)
Hier einige Beispiele aus DeReKo, in denen kosten mit dem Dativ
verwendet wird, obwohl im Satz eine Geldsumme genannt wird:
Im letzten Jahr kostete ihm die Juniorenabteilung 51 000
Franken.
[St. Galler Tagblatt, 13.06.2000, Ressort: TT-SPO (Abk.); Laufen für
die Nachwuchsförderung]
"Das Ganze kostet mir in etwa 1.000 Euro", berichtet Günter Zirling,
Chef des Peacock und zugleich Besitzer des Lokals, wo sich einst das Wettbüro befand.
[Burgenländische Volkszeitung, 10.12.2008, S. 8; Austria-Fan beschädigt Red
Bull-Tafel in Disco]
Am 11. September 2000 kostete ihm die selbe Strecke 132
Schilling.
[Kleine Zeitung, 13.09.2000, Ressort: Lokal]
Das kostet ihm sicherlich einige Millionen Schilling und dann wird
man sehen, wie ernst es ihm mit seinem Vorhaben ist."
[Kleine Zeitung,
17.12.2000, Ressort: Mittelkärnten]
Damit kostet ihm ein Krügel 0,80 Euro.
[Niederösterreichische Nachrichten, 12.02.2007, S. 4; Bierpreiserhöhung]
"Kostete mir die erste Reparatur bereits 3000 Euro, habe ich auch
diesmal wieder einen enormen Schaden", ist die Pensionisten bereits verzweifelt und hat
bereits Alpträume, wenn sie das Garagentor öffnet.
[Niederösterreichische
Nachrichten, 28.07.2008, S. 4; Auto wieder gefunden]
Auf Platz zwei der «Forbes»-Liste landete die Trennung von Sänger
Neil Diamond von der Fernsehproduzentin Marcia Murphey 1994: Sie kostete ihm ebenfalls
150 Millionen Dollar.
[dpa, 14.04.2007; «Forbes»-Liste der teuersten
Scheidungen - Michael Jordan vorne]
Seine Höflichkeit kostete ihm 115 Millionen Euro.
[Hamburger Morgenpost, 03.08.2005, S. 47; Larry, der Lotto-Loser]
Welche Schlussfolgerungen kann man daraus ziehen?
- Für die geschriebene Standardsprache haben die Sprachgelehrten, die "den
Akkusativ empfahlen", wie es im Zwiebelfisch heißt, einen großen Sieg errungen. Nur in
ca. 5% der Sätze mit kosten wird es heutzutage mit einem Dativ und einem
Akkusativ gebraucht.
- Wenn aber Sprachbenutzer kosten mit dem Dativ verwenden, so
tun sie das auch in den Fällen, die im Duden und im Zwiebelfisch abgelehnt werden:
In nicht wenigen Belegen mit kosten + Dativ wird eine Geldsumme
genannt.
- Der Gebrauch von kosten mit Dativ ist in der lockeren
Sprache der Sprachforen, für die ein Diskussionsteilnehmer feststellte "Ich schreibe in
Newsgroups meist so wie ich auch spreche, weil es ja eine Unterhaltung versucht zu
sein." (aus: de.narkive.com vom 20.09.2010), nicht selten.
- Der Gebrauch von kosten + Dativ ist im österreichischen
Sprachraum – auch in der Sprache der Zeitungen – offenbar weiter verbreitet als in der
Bundesrepublik Deutschland.
Welche Gebrauchsempfehlung kann man geben?
Die Beleglage ist eigentlich eindeutig: Wer wirklich sicher sein will und nicht
auffallen möchte, sollte, zumindest in der öffentlichen Schriftsprache,
kosten immer mit zwei Akkusativen gebrauchen. Am sichersten sogar
ausnahmslos, auch wenn der Gebrauch von kosten mit einem Dativ und einem
Akkusativ durchaus vorkommt und von manchen Kritikern und Sprachwissenschaftlern in
bestimmten Fällen auch akzeptiert wird. Standardsprachlich bleibt es aber immer noch
zweifelhaft oder wird nicht anerkannt, wenn der Dativ eine Person bezeichnet und mit dem
Akkusativ auf einen Preis oder eine Geldsumme Bezug genommen wird. Immer als korrekt gilt
dagegen:
Das Fahrrad hat mich 500 Euro gekostet. Das hat mich viel Geld
gekostet.
Ein bisschen Sprachgeschichte oder das Auf und Ab des
Gebrauchs vom Dativ
Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm (DWB) ist der Gebrauch beider Kasus für
Personen (Akkusativ vs. Dativ der Person) zwar schon seit dem Mitttelhochdeutschen bezeugt,
also seit der Zeit um das Jahr 1200 ungefähr, aber in sehr unterschiedlicher Häufigkeit. Der
Akkusativ der Person bei kosten war schon damals viel üblicher als der
Dativ. Vor allem im kaufmännischen Bereich, d. h. wenn außer der Person, die etwas zu
bezahlen hat, zugleich ein Preis oder eine Geldsumme genannt wurde, war jahrhundertelang vor
allem der personale Akkusativ üblich. Im DWB werden Belege mit dem Dativ ganz überwiegend
nur dann angegeben, wenn statt einer Summe oder Geld andere "Güter" wie das Leben, die
Seele, die Frau, der Landbesitz, die Ehre oder Ähnliches genannt wurden. Frühe
"kaufmännische" Belege in größerer Zahl weist das DWB erst für das 18. Jahrhundert nach; sie
stammen z. B. von Lessing, Klopstock und Schiller, so: "der park kostet ihm jahr aus jahr
ein seine baaren zweitausend thaler" (vgl. DWB, Bd. 11, Spalten 1867/1868).
Es scheint tatsächlich so, dass vielleicht unter dem Einfluss des Lateinischen und in
dieser Zeit vor allem des Französischen, wo die Person, die etwas hergeben oder bezahlen
muss, durch ein Nomen im Dativ bzw. als indirektes Objekt ausgedrückt wird, in der
Literatursprache des 18. und frühen 19. Jahrhunderts der Dativ immer gebräuchlicher wurde.
Im historischen Korpus des IDS wird in den Texten aus dieser Zeit
kosten 146-mal mit doppeltem Akkusativ gegenüber 285-mal mit einem
Akkusativ und einem Dativ verwendet. Sowohl die Verwendungen mit Akkusativ als auch die
Verwendungen mit Dativ erstreckten sich über die ganze Bandbreite der möglichen
Verwendungsweisen des Verbs kosten, also auch auf Sätzen, in denen es um
eine Geldsumme, die bezahlt werden muss, geht. (Besonders häufig kommt der Dativ der Person
aber in Verbindung mit der Redensart das Leben kosten vor.) Einige Autoren,
wie z.B. Kant, gebrauchen nur den Dativ, andere wie Goethe oder Schiller verwenden beides,
ohne dass eine besondere Regelmäßigkeit auffiele.
Der Gebrauch des Dativs wurde aber von Sprachlehrern getadelt und der des Akkusativs
wieder gefordert, was Adelung in seinem "Grammatisch-kritischen Wörterbuch der hochdeutschen Mundart" (1793)
bedauert:
Wenn die Person, welche die Kosten hergegeben hat, oder
hergibt, ausgedruckt wird, so ist es gewisser Maßen noch streitig, welche Endung ihr
gebühre. Im gemeinen Leben ist die dritte fast durchgängig üblich, und sie scheint die Natur
der Sache und die Analogie so vieler andern Zeitwörter für sich zu haben. [...] Die
Sprachlehrer des vorigen und jetzigen Jahrhundertes, welche in der Lateinischen Sprache
Zeitwörter mit doppelten Accusativis fanden, welche doch im Deutschen so selten sind,
und sich vielleicht durch die Niedersächsische Mundart irre machen ließen, wo die dritte
[d.h. der Dativ] und vierte [d.h. der Akkusativ] Endung in vielen
Fällen gleichlautend sind, erforderten die vierte Endung, welche auch seitdem von vielen
guten Schriftstellern gebraucht wird. (Adelung, Bd. 2, S. 1731)
Noch zu Anfang des 20 Jahrhunderts verspürte Eduard Engel in "Gutes Deutsch. Ein Führer
durch Falsch und Richtig" das Bedürfnis, den Gebrauch des Dativs vehement zu verteidigen:
"Ich spreche und schreibe nur Es kostet mir zehn Mark., Es kostete ihm den
Thron." (Engel 1918, S.270) – auch wenn er den Gebrauch des doppelten
Akkusativs nicht als falsch deklarierte. Wie aber im Absatz Der Gebrauch heute gezeigt wurde, scheinen die Befürworter des
Akkusativs im Augenblick die Nase deutlich vorn zu haben ... Obwohl, wenn man die
Bemerkungen in der zeitlichen Abfolge der verschiedenen Auflagen von "Duden 4 - die
Grammatik" verfolgt, in denen immer mehr Verwendungen mit dem Dativ wieder frei gegeben
werden — wer weiß?
Er hielt dieses Bedingnis für sehr vorteilhaft; die
Decke hatte ihm einen Gulden gekostet, und nach kurzer Zeit erhielt er sie
mit Profit ja wieder.
[Goethe: Campagne in Frankreich, [Autobiographie],
(Geschr. 1820-1822), In: Goethes Werke, Bd. 10. - München, 1982 (S. 232)]
Er rief: "was hab' ich mit der unnützen Kreatur zu
schaffen! zahlen Sie mir, was mich ihre Kleider kosten, und Sie mögen sie
behalten.
[Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre, [Roman], (Erstv. 1795-1796),
In: Goethes Werke, Bd. 7. - München, 1982 (S. 103)]
Sein Gedächtnis war unglaublich, die
Aufmerksamkeit in den Kollegien kostete ihm nichts; er behielt alles, was er
hörte, und war geistreich genug, an allem einiges Interesse zu finden, und um so
leichter, da er Medizin studierte.
[Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung und
Wahrheit [I-III], (Geschr. 1809-1813), In: Goethes Werke, Bd. 9. - München, 1982 (S.
358)]
Bei meiner Art zu empfinden und zu denken kostete
es mich gar nichts, einen jeden gelten zu lassen für das, was er war, ja
sogar für das, was er gelten wollte.
[Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung und
Wahrheit [I-III], (Geschr. 1809-1813), In: Goethes Werke, Bd. 9. - München, 1982 (S.
369)]
Viel Mühe hat mich's gekostet, der Mutter ihre Besorgnis zu nehmen, sie
möchten den Herrn inkommodieren.
[Goethe, Johann Wolfgang: Die Leiden des
jungen Werther, Erstdruck: 1774 - Berlin: DIRECTMEDIA Publishing GmbH, 2000, S. 7-124
(S. 17)]
So viele Mühe muß mich mein Fang nicht
kosten.
[Ziegler, Christiana Mariana von: Vermischete Schriften in
gebundener und ungebundener Rede, Erstdruck: 1739 - Berlin: DIRECTMEDIA Publishing GmbH,
2004, S. 2-611 (S. 602)]
IPHIGENIE: Das steht nun einmal nicht in unsrer Macht.
ARKAS: Du hältst unmöglich, was dir Mühe kostet.
[Goethe, Johann Wolfgang: Iphigenie auf Tauris, Entstanden: 1779 - Berlin:
DIRECTMEDIA Publishing GmbH, 2000, S. 7-67 (S. 4)]
Die erste, weiß ich, kennen Sie gewiß. Wer sollte auch
nicht so neugierig gewesen sein, wenigstens die erste Ode des Pindars zu lesen, wenn
sie ihm auch noch so viel Mühe gekostet?
[Lessing, Gotthold
Ephraim: Briefe, die neueste Literatur betreffend, Erstdruck: 1759-1765 - Berlin:
DIRECTMEDIA Publishing GmbH, 2000, S. 30-329 (S. 95)]
Es kostet auch wirklich einigen Menschen im
Anfange merkliche Mühe einiges Gute zu unterlassen, wozu sie die positive
Antriebe in sich bemerken; die Gewohnheit erleichtert alles, und diese Handlung wird
zuletzt wenig mehr wahrgenommen.
[Kant: Vorkritische Schriften II 1757-1777,
In: Kant's gesammelte Schriften. Erste Abtheilung: Werke. Bd. II. - Berlin, 1969 (S.
183)]
Er wird immer begieriger; zugleich fällt ihm ein, wie
es ihm schon einmal fast das Leben gekostet hätte, daß er nicht gewußt, was
in dem Briefe seines Herrn stünde.
[Lessing, Gotthold Ephraim: Hamburgische
Dramaturgie , Entstanden: 1767/68 - Berlin: DIRECTMEDIA Publishing GmbH, 2000, S.
230-707 (S. 546)]
Man hat Beispiele von Verletzungen, dadurch ein guter
Theil des Gehirns verloren worden, ohne daß es dem Menschen das Leben oder die
Gedanken gekostet hat.
[Kant: Vorkritische Schriften II 1757-1777,
In: Kant's gesammelte Schriften. Erste Abtheilung: Werke. Bd. II. - Berlin, 1969 (S.
452)]
Der harmloseste Spaziergang kostet tausend armen
Würmchen das Leben [...].
[Goethe, Johann Wolfgang: Die Leiden des
jungen Werther, Erstdruck: 1774 - Berlin: DIRECTMEDIA Publishing GmbH, 2000, S. 7-124
(S. 53)]
Zu Befriedigung ihrer Privatrache, und wo bloß ihr
Familieninteresse im \012Spiele ist, führen sie blutige Kriege, die
Hunderttausende das Leben kosten.
[Knigge, Adolph Freiherr von:
Josephs von Wurmbrands ... politisches Glaubensbekenntnis, Erstdruck: 1792 - Berlin:
DIRECTMEDIA Publishing GmbH, 2000, S. 427-502 (S. 481)]
Dieser Beitrag findet sich in seiner Originalversion in der Festschrift für Bruno Strecker, den Erfinder
der "Grammatik in Fragen und Antworten", über den IDS-Buchshop sowie den IDS-Publikationsserver.
Jacqueline Kubczak (2012): Seine Unvernunft kostete ihm/ihn das Leben. Das
Buch kostet dich/dir 50 Euro? — Rektion von kosten:
Akkusativ und Dativ oder doppelter Akkusativ? In: Marek Konopka / Roman Schneider:
Grammatische Stolpersteine digital — Festschrift für Bruno Strecker zum 65.
Geburtstag. Mannheim: Institut für deutsche Sprache. http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:mh39-14743