Bündelung von Infintkomplexteilen im Vorfeld

Es gibt folgende Tendenzen bei der Bündelung der Infintivkomplexe im Vorfeld bzw. der Auswahl der ins Vorfeld stellbaren Teile:

a) Infinitkomplexe, in denen das Vollverb als vorerwähnte Einheit zum Hintergrund gehört, tendieren zu geschlossener Stellung im Vorfeld:

(1) Als das Portemonnaie nach vier Tagen nicht aufgetaucht war, stellte sich die Frage, ob es gestohlen wurde. Gestohlen worden sein konnte es aber eigentlich nicht, weil (...).
(2) Alles ist ungesund, einfach alles. Atmen ist ungesund - nur bleibt uns da ja wohl nichts anderes übrig: geatmet werden muß. (Brigitte, 22/1993, 143)

b) Bei kontrastiver Hervorhebung des Vollverbs wird eher nur ein Teil ins Vorfeld gestellt:

(3) Gehen wird er nach seiner Genesung wieder können, aber Sport treiben (wird er) nicht mehr (können).

Es muss also genau der Teil des Infinitkomplexes abgetrennt werden, der kontrastiert werden soll bzw. kontrastierbar ist. In der rechten Satzklammer bleibt der VINF-Teil zurück, der beiden Verbalkomplexen gemeinsam ist.

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