Flektierte Adjektive postnominal?

Postnominal auftretende Adjektive und Adjektivphrasen sind in der Regel als Appositionen zu analysieren. Sie bleiben in dieser Position unflektiert. Doch in bestimmten Kontexten - meist bei Beleidigungen und Flüchen - scheinen sich Abweichungen von dieser Regel zu finden:

Putzfrau: "Drecksack, dreckischer! Wäscht sich die ganz Woch net, kimmt hierher . . .", erscholl aus einer Herrenumkleidekabine des Hallenbades die Stimme der Putzfrau: "Drecksack, dreckischer!"
[Frankfurter Rundschau, 09.02.1998, S. 19]
Er hielt also die Lippen möglichst dicht aufeinander beim Fluchen und Schimpfen, nur seine Zungenspitze schlüpfte, wenn er Stierbeutel damischer oder Hundsfott elendiger sagte, ganz schnell heraus, verschwand aber sofort wieder.
[Walser, Martin: Ein springender Brunnen. Roman. - Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag, 1998]
Kratzest du nicht aus auf der Stelle von hier, wo Dudu wacht und des Hauses Ehre hütet, so schände ich dich auf dem Platze mit meiner Manneswehr, Lapparsch, elendiger, und sollst meiner gedenken!
[Thomas Mann, "Joseph und seine Brüder", Erste Gesamtausgabe: 1948, S. 1177 ]

Zu erklären ist diese Besonderheit wohl damit, dass den - häufig erregten - Sprechern oder Schreibern das zunächst Gesagte nicht genügt, so dass sie eine verschärfte Charakterisierung nachlegen. Dabei entfällt bereits verwendetes Ausdrucksmaterial, so dass sich der Eindruck ergibt, hier läge postnominal ein flektiertes Adjektiv vor.

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