Konnektorale und nicht-konnektorale Funktionen von Relativadverbien

Relativadverbien, d.h. Adverbien, die aus einer w-Komponente und einer relationalen, meist präpositionalen Komponente zusammengesetzt sind, können als postponierend-subordinierende Konnektoren fungieren.

Daneben können sie auch noch andere Funktionen übernehmen.

Relativadverbien als Interrogativadverbien

Im Unterschied zu den konnektoralen Verwendungen gibt es bei der Verwendung als Interrogativadverb in einem direkten oder indirekten Fragesatz außerhalb des w-Adverbs keinen zur w-Komponente korreferenten Ausdruck. Der Wert der w-Komponente ist aufgrund des Verwendungskontextes des Satzes als bestimmungsbedürftig zu interpretieren.

Relativadverbien in relativischer Funktion

In diesen Fällen wird das w-Adverb relativisch verwendet, d.h. es übt als "Relativadverb"; die Funktion eines Relativ-Elements aus. Als solches verknüpft es nicht zwei Sätze bzw. vollständige Satzbedeutungen miteinander. Der durch das w-Adverb wonach subordinierte Verbletztsatz ist hier ein Relativsatz, d.h. der Wert der w-Komponente des w-Adverbs ist - anders als bei den interrogativen Verwendungen eines w-Adverbs - durch den Kontext nicht als bestimmungsbedürftig qualifiziert. Der Relativsatz ist hier ein Attribut zum Nomen Bericht.

Im obigen Beispiel liegt ein sog. weiterführender Relativsatz vor, in dem die w-Komponente als korreferent mit dem gesamten übergeordneten Satz zu interpretieren ist, wodurch womit eigentlich die Funktion eines Konnektors ausüben könnte. Die Funktion, die womit bezüglich des subordinierten Satzes ausübt, ist jedoch die eines Präpositivkomplements zum Verb rechnen mit und nicht die eines Supplements. Folglich ist womit, da es nicht zwei Sätze miteinander verknüpft, auch hier kein Konnektor.

Die Unterschiede und Zusammenhänge im relativischen Gebrauch nichtkonnektoraler und konnektoraler Relativadverbien legen die Annahme nahe, dass wir es bei den Verwendungen von Relativadverbien als Postponierer mit einem Übergangsbereich zwischen traditionell "relativisch" genannter und traditionell "konjunktional" genannter Subordination von Sätzen zu tun haben. Dieser Eindruck scheint auch durch die Tatsache belegt, dass in Grammatiken Unsicherheiten in der kategoriellen Einordnung dieser Einheiten bestehen.