Repräsentatives Wissen
Repräsentatives Wissen darf nicht mit Tatsachenwissen gleichgesetzt werden. Es bezieht sich nicht einfach auf Faktisches. Auch nur Mögliches oder Notwendiges, Gewolltes oder normativ Gesetztes sind im repräsentativen Wissen ansprechbar. Das heißt, auch die Ausdruckspaare
Es ist möglich, dass ... | Ist es möglich, dass ...? |
x kann sein | Kann x sein? |
x muß arbeiten | Muß x arbeiten? |
x hätte gearbeitet | Hätte x gearbeitet? |
usw. |
sind Kandidaten für repräsentatives Wissen. Auch diese kommunikativen Ausdruckseinheiten haben den Status 'so ist es'. Man könnte diesen Statusmarkierer jedem Element der Ausdruckspaare hinzusetzen.
In kommunikativen Ausdruckseinheiten mit Modalausdrücken, also mit Modalverben, modalen Satzadverbialia (möglicherweise, vielleicht usw.) oder Konjunktiv in Modalitätskontexten (x hätte gearbeitet), machen Redehintergründe propositionales Wissen von der Ebene der wirklichen Welt her zugänglich. Das heißt, repräsentatives Wissen ist mehrdimensional, hinter der planen Oberfläche öffnen sich die zugänglichen möglichen Welten.