Genus und Movierung

Ein spezieller Fall sind die Genera von Movierungsprodukten, z.B. Studentin und Hexerich. Vgl. mit weiterfuhrender Literatur Donalies (2001). Mitunter namlich werden Movierungssuffixe wie -in und -erich als "ausdrucksseitige Genusmarkierung angesehen", weil sie "der Markierung von Feminina [und naturlich auch Maskulina] dienen" (Wegera 1997, S. 11).

Allerdings liegt auch hier wieder eine Vermischung der Kategorien Genus und Sexus vor, denn durch Movierung werden Bezeichnungen in erster Linie semantisch als feminin oder maskulin expliziert, also hinsichtlich des Sexus des Bezeichneten. Wie alle anderen Wortbildungssuffixe auch, dienen Movierungssuffixe namlich vorrangig der Bildung von Begriffen: Gebildet werden Begriffe, die biologisch mannliche oder weibliche Lebewesen bezeichnen. Syntaktische Markierungen dagegen gehoren grundsatzlich nicht zur Funktion von Wortbildungssuffixen. Insofern ist Webers Resumee, dass sich hinsichtlich des Genus "die Derivationssuffixe im Gegenwartsdeutschen auf der Schwelle zu Flexionssuffixen befinden" (Weber 2001, S. 117), wohl eher mit Skepsis zu begegnen.

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