Die Transposition

Unter Transposition (zu lat. transponere 'an einen anderen Ort versetzen, hinüberführen') wird hier ein Wortbildungsvorgang verstanden, bei dem ein Wort in eine andere Wortart überführt wird, wobei die grammatische Funktion der Basis, nicht aber die kategorielle Bedeutung verändert wird, z.B. er ist schön -> seine Schönheit.

Der Begriff Transposition beruht auf dem Gedanken, dass sich Aussagen, die mit einer Basis und dessen Derivat gemacht werden, gleichen: Mit er ist schön und seine Schönheit wird gleichermaßen eine Eigenschaft benannt, mit der Tisch wackelt und der Tisch ist wacklig gleichermaßen ein Prozess, mit sie läuft und ihr Laufen gleichermaßen eine Tätigkeit. Hier wird lediglich syntaktisch umgenutzt. Der Gegenfall zur Transposition ist die Determination: In Derivaten wie Kindchen, gelblich, hypergemein wird determiniert. So bestimmt z.B. das Suffix -chen die Basis Kind semantisch näher als 'Kind, und zwar ein besonders kleines, liebenswertes, niedliches'. Vgl. Die Determination.

Die Transposition ermöglicht es, Aussagen in Texten syntaktisch variiert noch einmal aufzunehmen. Dies dient vor allem dem stilistischen Bedürfnis nach Variation, der sprachökonomischen Straffung u.ä., z.B. Er wurde von der Rettungswacht geborgen .. seine Bergung dauerte Stunden; er ist schön ... seine Schönheit begeistert mich; dieser Stuhl wackelt etwas .. setz dich nicht auf diesen wackligen Stuhl.

Transponierende Wortbildungsarten sind die explizite Derivation (z.B. Schönheit, wacklig, vgl. Das transponierende, das determinierende und das determinierte Wortbildungsaffix) und die Konversion (z.B. das Laufen).

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