Besonderheiten der Analyse von Konversionsprodukten

Konversion ist reiner Wortartwechsel ohne morphologische Veränderungen. Konversionsprodukte sind lauf- -> Lauf, laufen -> das Laufen, Fisch -> fisch(en), süß -> süß(en). Vgl. Die Konversion. Typisch für Konversionsprodukte ist, dass der Wortartwechsel nicht durch morphologisch fassbare Einheiten bewirkt wird. Das ist bei den anderen beiden Derivationsarten anders; dort zeigt sich die Ableitung auch morphologisch, nämlich bei der expliziten Derivation durch Affixe (z.B. in Schönheit, vergolden) und bei der impliziten Derivation durch Ablaut (z.B. in trinken -> tränken).

Nicht als wortbildende Einheiten, die den Wortartwechsel markieren, werden hier Flexionssuffixe akzeptiert: Flexionssuffixe sind Einheiten, die an einen Stamm angehängt werden können und bestimmte Formen des Flexionsparadigmas eines Wortes markieren, z.B. markiert -en den Infinitiv der Verben (vgl. stehen, gehen, wollen, sollen). Schon deshalb gehören Flexionsaffixe nicht zur Wortbildung. Ebenso u.a. Fleischer/Barz 1995: 49. Auch entstehen per definitionem durch Wortbildung Wortstämme und niemals Wortformen. Insofern kann nicht formuliert werden, dass z.B. aus einer nominalen Basis Fisch der Infinitiv fischen abgeleitet würde; vielmehr wird aus dem Nomen Fisch der Verbstamm fisch- abgeleitet.

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