Diktumswertige Komponenten von Dikta

Dikta haben - wie in Das Diktum ausgeführt - zwei Hauptkomponenten:

• einen Modus dicendi - eine Weise des Sagens
• eine Proposition - eine Entwurf eines Sachverhalts

Die Struktur von Dikta scheint damit recht einfach angelegt zu sein, doch der erste Eindruck täuscht, denn bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die propositionale Komponente komplex aufgebaut sein kann. Sie kann Komponenten aufweisen, die in gewisser Weise selbst den Charakter eines Diktums haben, sogar Komponenten, die Komponenten haben, auf die dies zutrifft. Das ist zum einen darauf zurückzuführen, dass im Rahmen von Dikta in Form der Redewiedergabe andere Dikta aufgegriffen werden können, zum andern darauf, dass bei der Bildung von Argumenten und Diktumserweiterungen auch Einheiten auftreten, die zwar in Dikta eingebunden werden, grundsätzlich aber bei etwas anderer Formulierung selbst den Status eines Diktums haben könnten.

"Diktumswertige" Komponenten von Dikta können die Form von Nebensätzen, von Infinitivkonstruktionen, von Präpositionalphrasen und von Nominalphrasen haben. Hier einige typische Beispiele:

Die Präsenz mehrerer diktumswertiger Komponenten in Dikta bringt es mit sich, dass Operationen, die an sich Dikta betreffen, nicht unbedingt dem gesamten Diktum gelten müssen, sondern in ihrer Wirkung auf eine solche Komponente beschränkt bleiben können. Auf den ersten Blick könnte man dies für ein Argument dafür halten, die Klassifikation solcher Operationen als Diktumserweiterungen infrage zu stellen, doch eine genauere Analyse zeigt, dass zu jeder derartigen Komponente auch ein Modus dicendi bestimmt werden kann. Das zeigt sich unter anderem auch daran, dass Formen der Abtönung, die an sich nur in Verbindung mit Dikta in bestimmten Modi dicendi auftreten, bei manchen Komponente unter bestimmten Bedingungen möglich sind und unter anderen nicht. Man sieht dies etwa bei folgenden Sätzen: