topologisches Feldermodell

Definition

Topologische Feldermodelle sind Modelle, welche die Linearstruktur von Sätzen des Deutschen abbilden, indem sie den Satz in Abschnitte einteilen.

Erläuterungen

Laut Sternefeld 2015, S. 286 ist das "Feldermodell [...] in vielen Varianten diskutiert worden [...]". Grob gesprochen lassen sich jedoch nach Wöllstein 2014 zwei Arten von Feldermodellen unterscheiden: das uniforme Modell, das die lineare Struktur von Sätzen aller Verbstellungstypen (Verberst-, Verzweit-, Verbletztsatz) bzw. alle Satztypen auf ein gemeinsames Schema abbildet, und das Differenzmodell (Höhle 1986), das basierend auf den Kriterien Selbstständigkeit und Verbstellungstyp die Sätze des Deutschen in drei topologische Satztypen unterteilt und diese jeweils mit verschiedenen Schemata beschreibt.

Pafel 2009, S. 37 sieht topologische Feldermodelle als Modelle linearer Syntax nicht als Gegenentwürfe zur hierarchischen Syntax und beschreibt ihren Nutzen im "Auffinden und Darstellen von empirischen syntaktischen Generalisierungen und syntaktischen Strukturen [...]" (S. 38).

Hinweise

Die Unterteilung des deutschen Satzes in Abschnitte hat eine lange Tradition und findet sich in Grundzügen schon bei Herling 1821 und Erdmann 1886 (siehe Höhle 1986, S. 332-336). Die Benennung Felder für Satz-Abschnitte zu verwenden, geht auf Erich Drach zurück, der Vorfeld, Mitte und Nachfeld als Felder deutscher Verbzweitsätze identifizierte.

Für die Beschreibung von Nominalphrasen wurden ebenfalls topologische Modelle vorgeschlagen (siehe bspw. Zifonun et al. 1997, S. 2069).

Auch in anderen germanischen Sprachen (bspw. dem Dänischen) finden Feldermodelle bisweilen Anwendung.

Andere Bezeichnungen

Feldermodell, Felderstruktur, lineares Modell, Satzmodell, Stellungsfeldermodell, topologisches Modell, topologisches Satzmodell

Zum Text

Letzte Änderung
Aktionen
Seite merken
Seite als PDF
Seite drucken
Seite zitieren

Seite teilen

Weiterführend