Eine Satzreihe ist die Koordination mehrerer einfacher Sätze bzw. Satzgefüge.
In den Beispielen sind die verknüpfenden Elemente fett markiert.
Bei der Satzreihe als nebenordnende Verbindung mehrerer gleichrangiger selbstständiger Teilsätze gibt es verschiedene Verknüpfungsmöglichkeiten: Sätze können durch eine Konjunktion verbunden werden (1-4, 9-10), durch ein Konjunktionaladverb (7-8) oder auch einfach durch ein Komma (5-6). Die Verbindung ist kopulativ/additiv (1, 9-10; 5 kann kopulativ interpretiert werden) oder alternativ (2), adversativ (3; 5 kann adversativ interpretiert werden) oder kausal (4, 6-8). In (9) verknüpft die Konjunktion und ein Satzgefüge mit einem einfachen Satz zu einer Satzreihe; in (10) werden zwei Satzgefüge zu einer Satzreihe verbunden.
Satzreihen enthalten mindestens zwei finiteHauptsätze. Die Gleichrangigkeit der Verknüpfung erkennt man an der Konjunktion bzw. einem koordinierenden Satzzeichen (Komma, Semikolon) und daran, dass keiner der beiden Sätze Verbletztstellung enthält.
‚Satzverbindung‘: Der Fachausdruck ‚Satzverbindung‘ ist synonym mit ‚Satzreihe‘.
‚Parataxe‘: Der Fachausdruck ‚Parataxe‘ (griech. Nebenordnung; para = unter, táxis = Ordnung/Ausrichtung) hebt das Merkmal der Nebenordnung von Hauptsätzen hervor. Auch die Fachausdrücke ,Beiordnung‘ und ,Satzkoordination‘ betonen diesen Aspekt. Dem parataktischen Stil steht der hypotaktische Stil, also die unterordnende Verknüpfung von Sätzen, gegenüber (Satzgefüge, Nebensatz).
Weiterführendes:
Bei der gleichrangigen Verknüpfung mehrerer Nebensätze spricht man nicht von einer ‚Satzreihe‘. Aber auch gleichrangige Nebensätze können koordiniert werden (Koordination).
Orthografie
Die gleichrangige Verknüpfung mit und, oder und semantisch verwandten Konjunktionen erfolgt ohne Komma (Amtliches Regelwerk § 72). In (9-10) erfordert der Einschub eines Nebensatzes vor und, dass ein Komma gesetzt wird (Amtliches Regelwerk § 72, E1) (vgl. Erläuterungen Interpunktionszeichen).