Vorwort
zur Veröffentlichung der Neufassung des Amtlichen Regelwerks und des Amtlichen Wörterverzeichnisses durch den Rat für deutsche Rechtschreibung 2023/24
Zum Ende der Amtsperiode 2017 bis 2023, die wegen der Corona-Pandemie einvernehmlich zwischen allen staatlichen Stellen um ein Jahr verlängert wurde, legt der Rat für deutsche Rechtschreibung eine Überarbeitung des Amtlichen Regelwerks und eine Neufassung des seit 1996 konzeptionell weitgehend unveränderten Wörterverzeichnisses vor.
Im Amtlichen Regelwerk ist das Kapitel Zeichensetzung völlig neu erarbeitet worden, um es nach sprachwissenschaftlichen und didaktischen Erkenntnissen transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Dazu gilt mein besonderer Dank der Arbeitsgruppe Zeichensetzung unter Leitung von Prof. Dr. Peter Ernst und insbesondere den Autorinnen Prof. Dr. Ursula Bredel und Prof. Dr. Angelika Wöllstein.
Das Wörterverzeichnis wurde in seinem deutschen Kernwortschatz auf die wesentlichen orthografischen Fragestellungen konzentriert und umfassend aktualisiert. So wurden zahlreiche neue Fremdwörter aus dem Englischen und anderen modernen Fremdsprachen aufgenommen. Daraus ergaben sich Anpassungen und Präzisierungen von Regeln im Amtlichen Regelwerk, allerdings nur im unerlässlichen Umfang auf der empirischen Beobachtung des Schreibgebrauchs. Dazu gilt mein besonderer Dank der Arbeitsgruppe Korpus unter Vorsitz von Prof. Dr. Henning Lobin.
Neu aufgenommen in das Regelwerk wurde ein Abschnitt zu Sonderzeichen. Dieser wurde nach mehrfacher intensiver und kontroverser Beratung vom Rat für deutsche Rechtschreibung einstimmig beschlossen. Mein besonderer Dank für die Vorbereitung gilt der Arbeitsgruppe Geschlechtergerechte Schreibung und ihrem Vorsitzenden Prof. Dr. Heinz Bouillon.
Sehr zu danken habe ich der Arbeitsgruppe Schule unter Vorsitz von Frau Dr. Gisela Beste, die im Sinne einer vorweggenommenen Folgenabschätzung die Beratungsergebnisse der anderen drei Arbeitsgruppen sorgfältig geprüft und Änderungs- und Ergänzungsvorschläge eingebracht hat.
Die gesamte Arbeit wäre nicht möglich gewesen ohne den unermüdlichen Einsatz der Mitglieder der Geschäftsstelle des Rats für deutsche Rechtschreibung am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache Mannheim unter der Leitung von Frau Dr. Sabine Krome. Ihr und ihren wenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt der besondere Dank des Rats für deutsche Rechtschreibung.
Zu danken hat der Rat Bund und Ländern für die Finanzierung der Geschäftsstelle über das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache sowie den Ländern durch die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik Deutschland (KMK) und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) für die Projektfinanzierung zur Erarbeitung der Neufassung des Amtlichen Wörterverzeichnisses.
Regelwerk und Wörterverzeichnis wurden nach intensiven Beratungen und einer öffentlichen Anhörung im Sommer/Herbst 2023 vom Rat für deutsche Rechtschreibung in seiner letzten Sitzung der laufenden Amtsperiode am 15. Dezember 2023 in Mainz beschlossen.
Dr. Josef Lange
Vorsitzender des Rats für deutsche Rechtschreibung