Kleines Panoptikum sprachlicher Handlungen

Menschen setzen sprachliche Mittel ein, um die verschiedensten Dinge zu tun. Hier eine kleine Auswahl:

Aufmerksamkeit auf sich ziehen:

Hey Joe!
(Jimmy Hendrix, Voodoo Child, Track 2)
Hallo Leute, ich bin noch da!
(Salzburger Nachrichten, 08.04.2006, S. 25)
Ha! Ho! Heja heja he!
(Die deutsche Fußballnationalmannschaft: "Fußball ist unser Leben", 1973, zitiert nach: songkorpus.de)

sich oder jemanden vorstellen:

Mein Name ist Jerry Cotton. Ich bin Special Agent des FBI, und dies ist mein Partner Special Agent Phil Dekker.
(Jerry Cotton - Wir und die Millionenzwillinge)
Gestatten: Martin. Aston Martin.
(Die Presse, 10.01.2003, S. 28)
Angenehm … Tannenberg … Ich bin Mariekes Onkel.
(Bernd Franzinger: Ohnmacht. Tannenbergs dritter Fall, 2011)

jemanden begrüßen:

Guten Morgen, meine Damen und Herrn
(Susanne Daubner, Tagesschau, ARD, 14.02.2003)
Servus, Valentin.
(Lisl Karlstadt, BR 1946)
Grüß Gott Herr Verkehrsminister.
(Protokoll Landtag Baden-Württemberg, 24.10.2012)

etwas bestellen oder auch nicht:

Ja, mir, mir bekomme, mir bekomme zwei Glas Bier und einige Brot.
(Karl Valentin, Der Firmling, München 1934)
Einmal Pommes rot-weiß, bitte.
(Die Rheinpfalz, 11.09.2013)
Nein, für mich bitte keinen Sekt.
(Nordkurier, 25.09.2014, S. 15)

einen Hinweis geben:

Der beste Tag für die Tour ist übrigens der Dienstag.
(NZZ am Sonntag, 17.02.2008, S. 94)
Schauen Sie doch mal, ob die Klebestreifen noch dran sind.
(Der Spiegel, 08.06.2019, S. 40)
Haben Sie vielleicht bei der Abgabe Ihrer Unterlagen etwas vergessen?
(Welt am Sonntag, 26.03.2006, S. 42)

nach etwas fragen und darauf antworten:

Wie bist du überhaupt auf den Namen Radcliff gekommen?
Mir fiel der Name Radcliff auf, weil er vor wenigen Monaten im Prozess gegen einen Mafiaboss eine Rolle gespielt hat.
(Jerry Cotton - Wir und die Millionenzwillinge)
Warst du auch dabei? - Nein. Warst du dabei? - Auch nein.
(Lisl Karlstadt und Karl Valentin, BR 1946)
Wie? Da essen Se gar kein Fleisch? - Nein - Hm. Überhaupt gar nicht? - Nie! - mhm - Ja auch nicht mal so zu Weihnachten oder jetzt zu Ostern? - Nein!
(Rüdiger Hoffmann, Der Vegetarier)

zu etwas aufrufen:

Lasst euch nicht zu Lumpen machen!
(Willy Brandt, 16. August 1961, Kundgebung vor dem Schöneberger Rathaus)
Du. Mann an der Maschine und Mann in der Werkstatt. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen - sondern Stahlhelme und Maschinengewehre, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
(Wolfgang Borchert, Dann gibt es nur eins, 1947)
Ihr Völker der Welt, ihr Völker in Amerika, in England, in Frankreich, in Italien! Schaut auf diese Stadt und erkennt, dass ihr diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben dürft, nicht preisgeben könnt!
(Ernst Reuter, 9. September 1948, Platz der Republik in Berlin)

etwas setzen:

Sei X eine Zufallsvariable und a eine positive, reelwertige Konstante.
(Dibe; Rainer Driesen; FlaBot; u.a.: Markow-Ungleichung, http://de.wikipedia.org: Wikipedia, 2005)
Wir definieren hier "Vegetarismus" als eine Ernährungsweise des Menschen, "bei der der Verzehr von Fleisch und Fisch bewusst vermieden wird".
(http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Vegetarismus/Archiv/2013: Wikipedia, 2017)
Gesetzt der Fall, das Referendum ist an der Urne erfolgreich. Was dann?
(St. Galler Tagblatt, 29.09.2015, S. 21.)

ein Urteil verkünden:

BUNDESGERICHTSHOF
IM NAMEN DES VOLKES
URTEIL
Der IV. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat durch den Vorsitzenden Richter Prof. Dr. N.N., die Richterinnen N.N. und N.N., die Richter N.N. und N.N. auf die mündliche Verhandlung vom 10. Juli 2024 für Recht erkannt:
Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des 3. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 8. Dezember 2022 aufgehoben.
Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.
(Fobbe, S. (2024): Corpus der Entscheidungen des Bundesgerichtshofs (CE-BGH). Zenodo)
Nach reiflicher Überlegung muss ich mich Paulae anschließen: Das Foto stellt keinen Mehrwert für den Artikel dar, solange nicht im Text ein deutlicher Bezug darauf genommen wird.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Carmen/Archiv/1: Wikipedia, 2017)
Einstimmiger Sieger: Wladimir Klitschko!
(B.Z., 26.09.2005, S. 47)

einen Sachverhalt erklären:

Es ist durchaus möglich, dass es sich bei den vom Kunden erworbenen Produkten um Ware aus dem Vorjahr handelt. Damals haben nämlich wir vom Lieferanten falsch preisausgezeichnete Ware erhalten und waren zum Umetikettieren gezwungen.
(Niederösterreichische Nachrichten, 06.01.2010, S. 10)
Berlin ist die Hauptstadt von Balkonien: Laut Statistischem Bundesamt haben 71 Prozent der hiesigen Wohnungen einen Balkon - das ist mehr als in allen anderen deutschen Metropolen.
(Berliner Morgenpost, 25.03.2023, S. 29)
Der Mensch lebt durch den Kopf. Der Kopf reicht ihm nicht aus. Versuch es nur, von deinem Kopf lebt höchstens eine Laus. Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau genug, niemals merkt er eben diesen Lug und Trug.
(Bertolt Brecht, Das Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens, 1929)

eine Handlungsweise begründen:

Mein Vater ist als Spätberufener Jäger geworden, weil er im Jahr 33, äh, Kommandeur des Goslarer Jägerbataillons war.
(Manfred Rommel, SWR4, 22.12.2001)
Ich trinke Jägermeister, weil mein Urlaubsflirt im Sande verlaufen ist.
(Braunschweiger Zeitung, 28.11.2012; Die sanften Rebellen der Achtziger)
Die Jungen machen das, um sich vor ihren Freunden zu beweisen.
(Berliner Zeitung, 28.07.2009, S. 8)

direkte Berichterstattung:

Hallo, hier ist Nürnberg, wir melden uns vom Abgrund. Nürnberg 1:2. Der Club ist im Moment abgestiegen. Denn das Spiel hier ist aus. Ade, liebe Freunde. Liebe Clubberer, es tut mir Leid, das musste nicht sein.
(Günther Koch, Bundesliga-Konferenz am 29.05.1999 im Hörfunk, zitiert nach: Der Spiegel, 15.05.2000, S. 124)
Der HSV drückt, der HSV versucht alles, aber es ist wenig einfallsreich, wie er zu Werke geht. Jetzt vielleicht: Van der Vaart vom linken fünfereck aus der Drehung, doch Wiese steht richtig und faustet den Ball aus der Gefahrenzone.
(kicker.de: Bundesliga-Liveticker zum Spiel Hamburger SV - Werder Bremen am 07.05.2008)
Eckball von Brehme nach innen, Kopfballstoß Berthold und Tor, Rudi Völler, zwei zu zwei.
(Gerd Rubenbauer, Endspiel Fußballweltmeisterschaft am 29.06.1986, Hörfunk)

informieren:

Die Fachvorträge beginnen um 14 Uhr. Im Mittelpunkt steht heute ab 18 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Krebsregister.
(Berliner Morgenpost, 02.12.1998, S. 16)
Der Benzinpreis ist übrigens wieder gefallen.
(Protokoll Deutscher Bundestag, 05.07.2001)
Der Bundesrat beschäftigt sich heute erneut mit der Zuwanderung. Der saarländische Ministerpräsident Müller, CDU, signalisierte in der Berliner Zeitung Kompromissbereitschaft.
(Tagesschau, ARD, 14.02.2003)

Märchen erzählen:

Vor vielen Jahren, als im Spessart die Wege noch schlecht und nicht so häufig als jetzt befahren waren, zogen zwei junge Burschen durch diesen Wald...
(Wilhelm Hauff, Das Wirtshaus im Spessart)
Es war einmal ein armer Korbmacher, der hatte mit seiner Frau sieben Jungen, da war immer einer kleiner als der andere, und der jüngste war bei seiner Geburt nicht viel über Fingers Länge, daher nannte man ihn Däumling...
(Ludwig Bechstein, Der kleine Däumling)
Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!
(Walter Ulbricht, 15. Juni 1961)

Witze machen:

"Meine Frau ist mit meinem besten Freund durchgebrannt." Pause. "Ist alles so sinnlos ohne ihn."
(Die Welt, 02.05.2014, S. 30)
Papa, die Lehrerin sagt, dass ich deutlicher schreiben soll, dabei sehen ihre Einser aus wie Vierer.
(Badische Zeitung, 11.07.2015, S. B8)
Warum nehmen ostfriesische Polizisten immer eine Schere zur Verbrecherjagd mit? – Um den Gaunern den Weg abzuschneiden.
(Rhein-Zeitung, 12.03.2021, S. 27)

jemanden beraten:

Handle jederzeit nach derjenigen Maxime, deren Allgemeinheit als Gesetzes du zugleich wollen kannst; ...
(Immanuel Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie, S. 25012)
Wenn du schon ein so gutes Abitur hast, musst du auch Medizin studieren.
(Die Zeit, 04.05.2006, Nr. 18, S. 75)
Wenn der Teufel anruft, leg gleich wieder auf, wenn der Teufel anruft, schalt Dein Telefon aus.
(Ohrenfeindt: "Wenn der Teufel anruft", 2024, zitiert nach: songkorpus.de)

jemanden desillusionieren:

Ja, mach nur einen Plan! Sei nur ein großes Licht! Und mach dann noch 'nen zweiten Plan. Gehn tun sie beide nicht.
(Bertolt Brecht, Das Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens, 1929)
Du verwechselst mich mit jemandem, den das interessiert.
(Vorarlberger Nachrichten, 15.10.2014)
Sie glauben doch nicht im Ernst, dass das eine ehrliche und ausführliche Debatte bezüglich dieser wichtigen Frage ist.
(Protokoll Deutscher Bundestag, 17.01.2019)

etwas kommentieren:

So ein Blödsinn das hier.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer_Diskussion:Jens41: Wikipedia, 2017)
Ich würde sagen, dass es gefühlt verschoben werden müsste, aber ich weiß es nicht genau.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer_Diskussion:Eingangskontrolle/Archiv2015: Wikipedia, 2017)
Nach meinem Geschmack ist hier heute reichlich und sehr viel davon gesprochen worden, daß jetzt endlich eine neue agrarpolitische Konzeption erdacht und in die Praxis umgesetzt werden müsse.
(Protokoll Deutscher Bundestag, 22.02.1962)

seinem Ärger Luft machen:

Das ist doch die Höhe!
(Protokoll Deutscher Bundestag, 20.02.1970)
Was die früher für ein' Scheiß gespielt haben!
(Rudi Völler in der ARD, 03.09.2003)
Sie sind so arrogant, das ist nicht zum Aushalten!
(Protokoll Hessischer Landtag, 06.09.2012)

jemanden beleidigen:

Sie gemeiner Kerl!
(Karl Valentin, Die Ohrfeige, 21.01.1938, Reichs-Rundfunk-Gesellschaft)
Du Rotzlöffel, du rotziger!
(Weiß Ferdl, Ein Wagen von der Linie 8, 1937)
Du hast so viel Charisma wie meine Unterhose.
(Die Presse, 26.07.2015, S. 28)

sich entschuldigen:

Entschuldige diesen Herzenserguß, dem Du nicht mehr Gewicht beilegen mußt, als ihm zukommt.
(Theodor Fontane: Der Stechlin, Digitale Bibliothek Band 1: Deutsche Literatur, S. 16442)
Hiermit möchte ich dich um Entschuldigung und Verzeihung bitten. Da mir die Argumente ohne Zweifel gefehlt habe, bin ich unsachlich geworden. Das war nicht richtig.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Listspinne: Wikipedia, 2011)
Sorry, Alter!
(Die Welt, 07.08.2013, S. 23)

sich herausreden:

Das war harmlos, vollkommen harmlos. Mach doch hier nicht in Camorra oder Mafia oder was sie da in Korsika machen.
(Kurt Tucholsky, Lottchen beichtet einen Geliebten, 1931)
Ich hatte wirklich keine Ahnung, was das ist, habe es nur eingesteckt.
(Rhein-Zeitung, 30.03.1999; Hasch in der Tasche)
Ich kann wirklich nichts für die Unordnung, ich bin einfach genetisch besonders gut an schlechte Zeiten angepasst.
(Berliner Zeitung, 17.06.2017)

Befürchtungen äußern:

Lieber Freund, ich fürchte, jetzt kommen die sieben mageren Kühe, und wir werden an ihren Brüsten liegen müssen und das Gift der Drachenmilch in den Zahn beißen.
(Kurt Tucholsky, Brief an Walter Hasenclever, 1933)
Und was sie anpacken, geht garantiert schief.
(Berliner Morgenpost, 19.04.2001, S. 4)
Was wird mit meinen Millionen auf dem Schweizer Nummernkonto, wenn der Euro kommt?
(Mannheimer Morgen, 28.11.2001)

jemandem Glück wünschen:

Ich wünsche Ihnen für Frankreich alles Gute.
(Kurt Tucholsky, Brief an Walter Hasenclever, 1933)
Das, worum du dich bemühst, möge dir gelingen!
(Rhein-Zeitung, 03.01.2000)
Hals- und Beinbruch!
(Salzburger Nachrichten, 28.10.2023, S. 38)

etwas ankündigen:

Wir wollen mehr Demokratie wagen. Wir werden unsere Arbeitsweise öffnen und dem kritischen Bedürfnis nach Information Genüge tun. Wir werden darauf hinwirken, daß nicht nur durch Anhörungen im Bundestag, sondern auch durch ständige Fühlungnahme mit den repräsentativen Gruppen unseres Volkes und durch eine umfassende Unterrichtung über die Regierungspolitik jeder Bürger die Möglichkeit erhält, an der Reform von Staat und Gesellschaft mitzuwirken.
(Willy Brandt, Regierungserklärung, 21. Oktober 1969)
Das werden wir exakt erst am 8. November beantworten.
(Börsen-Zeitung, 30.09.2006, S. 4)
Morgen wird der Wald gefegt!
(Palais Schaumburg: "Morgen wird der Wald gefegt", 1981, zitiert nach: songkorpus.de)

etwas versprechen:

Was aber auch kommen möge, eines verspreche ich: dich für meine Person weder mit Wünschen noch Bitten zu beunruhigen.
(Theodor Fontane: Vor dem Sturm, Digitale Bibliothek Band 1: Deutsche Literatur, S. 12813)
... und wenn Sie sich künftig wieder einmal ehemännlich betragen, mein Herr! So werde ich schon besser dafür sorgen, daß Sie mich auch wie eine Ehefrau finden sollen. Darauf kannst du dich verlassen.
(Friedrich Schlegel: Lucinde, Digitale Bibliothek Band 1: Deutsche Literatur, S. 86328)
Aber seien Sie gewiss, dass wir die persönlichen Rechte jedes Betroffenen achten, jedes Bürgers und aller unserer Gäste.
(dpa, 07.06.2013; Tunesien betont vor Femen-Prozess Unabhängigkeit der Justiz)

etwas geloben:

Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.
(§ 9 (2) Soldatengesetz)
Daß der Schwester nichts geschehen darf, versteht sich und gelobe ich dir.
(Conrad Ferdinand Meyer: Die Richterin, Digitale Bibliothek Band 1: Deutsche Literatur, S. 71524)
Ich gelobe Besserung!
(Protokoll Deutscher Bundestag, 23.02.1989)

zu etwas auffordern:

Geben Sie Gedankenfreiheit.
(Friedrich Schiller: Don Carlos, Digitale Bibliothek Band 1: Deutsche Literatur, S. 83699)
Jetzt entscheide dich für einen.
(Süddeutsche Zeitung, 26.06.2010, S. 43)
Das sollten wir ihnen unbedingt ermöglichen.
(die tageszeitung, 14.05.2022, S. 13)

Anweisungen geben:

Erfolg: Konzentrieren Sie sich auf Ihr Ziel! Nicht einfach in den Tag hineinleben! Liebe: Es tut Ihnen heute gut, sich mit einem vertrauten Menschen auszusprechen. Wohlbefinden: Gehen Sie verstärkt auf Ihre Bedürfnisse ein, das beugt Stimmungstiefs vor.
(Kurier, 20.07.2020, S. 16; Positiver Trend für Fische)
Stillgestanden! Augen rechts! Augen links! Augen geradeaus! Im Gleichschritt Marsch!
(Braunschweiger Zeitung, 05.04.2012)
Setzen'S sich solange dahin! Nein! Nicht auf die Couverts! Dahin!
(Kurt Tucholski, Herr Wendriner betrügt seine Frau, 1925)

zu etwas anleiten:

Das Rezept für Monster-Blasen: Man nehme 1,5 Liter Wasser, 200 ml Mais-Sirup und 450 ml Geschirrspülmittel. Alle Zutaten mischen und vier Stunden ruhen lassen. Einen großen geeigneten Ring vorsichtig eintauchen – und blasen!
(Süddeutsche Zeitung, 11.06.2002, S. 14)
Gehen Sie ins Gefängnis. Begeben Sie sich direkt dorthin. Gehen Sie nicht über Los und ziehen Sie nicht 4000 Mark ein.
(Monopoly-Regeln, zitiert nach: Börsen-Zeitung, 28.04.2005, S. 8)
Sie müssen nur den Nippel durch die Lasche zieh'n und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben dreh'n. Da erscheint sofort ein Pfeil und da drücken Sie dann drauf und schon geht die Tube auf!
(Mike Krüger: "Der Nippel", 1980, zitiert nach: songkorpus.de)

einen Wunsch äußern:

Debitum naturae reddere heißt auf lateinisch gemeiniglich sterben. O es könnte noch mehr heißen!
(Georg Christoph Lichtenberg: Aus den »Sudelbüchern«, Digitale Bibliothek Band 1: Deutsche Literatur, S. 69111)
Gott schütze Polen!
(Frank Wedekind: Erdgeist, Digitale Bibliothek Band 1: Deutsche Literatur, S. 99283)
Bitte, denk an mich im Guten, darum bang ich, mehr verlang ich nicht für jetzt.
(Dota: "Transparent", 2010, zitiert nach: songkorpus.de)

sich bedanken:

Das is ja lieb, herzlichen Dank, herzlichen Dank.
(Anke Engelke, ZDF-Morgenmagazin, 14.03.2003)
Dafür ein ausdrückliches Dankeschön!
(Protokoll Deutscher Bundestag, 21.11.2018)
Auch von mir ein dickes Merci!
(http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer_Diskussion:Septembermorgen/Archiv3: Wikipedia, 2017)

bitten:

Ich sei, gewährt mir die Bitte, In eurem Bunde der Dritte.
(Friedrich Schiller: Die Bürgschaft, Digitale Bibliothek Band 1: Deutsche Literatur, S. 82539)
Ja, Lene. Kannst du mir verzeihn?
(Theodor Fontane: Irrungen, Wirrungen, Digitale Bibliothek Band 1: Deutsche Literatur, S. 14396)
Gib mir mein Herz zurück!
(Herbert Grönemeyer: "Flugzeuge im Bauch", 1984, zitiert nach: songkorpus.de)

beten:

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
(Matthäusevangelium 6:9-13)
Antworte mir, mein Gott, wenn ich zu dir rufe! Du bist es doch, der mich verteidigt und für Gerechtigkeit sorgt! Als ich in meiner Not nicht mehr weiterwusste, hast du mir den rettenden Ausweg gezeigt. Erweise mir auch jetzt deine Gnade und höre mein Gebet!
(Psalm 4:2 Hfa)
Lieber Gott, ich kann mich so sehr freuen und es tut so gut, so lebendig zu sein, aber manchmal fühle ich tief in mir drin eine Leere, die weh tut und ich suche den Sinn.
(Funny van Dannen: "Heb mich höher", 2016, zitiert nach: songkorpus.de)

jemandem verzeihen oder auch nicht:

Es sei dir alles von Herzen verziehen!
(Rhein-Zeitung, 12.06.2021, S. 19)
Hilde, ich verzeihe dir!
(Hannes Wader: "Der Unsichtbare", 1995, zitiert nach: songkorpus.de)
So, wie er dich behandelt hat, das ist unverzeihbar.
(Abendzeitung, 05.03.2009, S. 23)

drohen:

Wenn Sie nicht wissen, mein Herr, was hierzulande Sitte ist, so ist man genötigt, es Ihnen deutlich zu zeigen!
(Gottfried Keller: Der grüne Heinrich [Erste Fassung], Digitale Bibliothek Band 1: Deutsche Literatur, S. 57037)
Wenn du noch einmal so mit meiner Zeit umgehst, dann war es das mit uns beiden!
(Die ZEIT, 21.04.2022, S. 62)
Du wirst schon sehen, was Du davon hast!
(Nassauische Neue Presse, 18.11.2017, S. 2)

sich beklagen:

Der Straßenbelag lässt zu wünschen übrig, der Rundkurs ist zu kurz, die Strecke liegt am Stadtrand, die Anwohner werden in der Nutzung ihrer Autos eingeschränkt und so weiter und so weiter. Nein das ist nicht fair.
(Rhein-Zeitung, 05.05.2001)
Am 4. Juli 2007 hatten wir angeboten, bei Vorlage eines überarbeiteten, nicht offenkundig verfassungswidrigen Einsetzungsbeschlusses durch die Opposition über einen solchen Antrag bereits am Freitag, dem 6. Juli 2007, abzustimmen. Darauf sind die Oppositionsfraktionen aus mir nicht erklärlichen Gründen leider nicht eingegangen.
(Protokoll Sächsischer Landtag, 19.07.2007)
Sie hat mich belogen und betrogen.
(Udo Lindenberg: "Lady Whisky", 1978, zitiert nach: songkorpus.de)