Der Modus dicendi
Was mit einer kommunikativen Ausdruckseinheit gesagt werden kann, ist stets in doppelter Hinsicht bestimmt:
- Es handelt von einem bestimmten Sachverhalt.
- Es tut dies in einer bestimmten Weise.
Die Zahl sprachlich zu entwerfender Sachverhalte ist praktisch wie theoretisch unbegrenzt. Die Anzahl verschiedener Weisen des Sagens - der Modi dicendi - hingegen ist vergleichsweise gering, doch ist dies weniger offensichtlich. Die Bestimmung verschiedener Modi dicendi verlangt in doppelter Hinsicht Abstraktion: Man muss formale Eigenschaften kommunikativer Ausdruckseinheiten auf deren sprechhandlungsspezifische Eigenschaften beziehen.
Sprechhandlungen selbst können nicht unmittelbar kommunikativen Ausdruckseinheiten zugeordnet werden. Um zu bestimmen, welche Sprechhandlung jemand ausgeführt hat, braucht man mehr Informationen als auf der Grundlage der verwendeten kommunikativen Ausdruckseinheiten zu erschließen ist, und sei es nur die Information, dass eine Ausdruckseinheit unter den gegebenen Umständen tatsächlich vorgebracht worden ist. Bestimmte formbezogene Eigenschaften qualifizieren kommunikative Ausdruckseinheiten jedoch dafür, Sprechhandlungen bestimmten Typs mit ihnen auszuführen. Diese formbezogenen Eigenschaften bilden ihren Formtyp. Eigenschaften, die für Sprechhandlungen bestimmter Art qualifizieren, bilden ihren Funktionstyp. Gemeinsam bestimmen Formtyp und Funktionstyp den Modus kommunikativer Ausdruckseinheiten.
Im Einzelnen sind auf der Grundlage der Zuordnung von Formtypen zu Funktionstypen diese Modi zu unterscheiden: