Optativmodus

Zu den peripheren Modi kommunikativer Ausdruckseinheiten gehört der Optativmodus.

Kommunikativen Ausdruckseinheiten in diesem Modus, bei dem der Heische- und der Wunschmodus unterschieden wird, ist gemeinsam, dass sie denselben Wissensstatus haben wie Einheiten im Aufforderungsmodus: 'So sei es'. Sie unterscheiden sich jedoch vom Aufforderungmodus hinsichtlich ihrer Verbindlichkeitsqualität: Anders als beim Aufforderungsmodus kommt es hier nicht zu einer Auftragsvergabe, denn ihr Verbindlichkeitsstatus ist 'Das sage ich nicht'.

Heische- und Wunschmodus sind unter den Modi kommunikativer Ausdruckseinheiten am wenigsten klar umrissen, was sich bereits an ihren Bezeichnungen zeigt. Vielfach wird nur der Wunschmodus als eigener Modus gefasst - etwa bei Altmann 1987 und Scholz 1987 -, während der Heischemodus als periphere Erscheinung dem Aufforderungsmodus zugeschlagen wird. Semantische Gründe sprechen jedoch für die Annahme zweier benachbarter peripherer Modi. Charakteristisch für beide ist, dass kein obligatorischer Adressatenbezug vorliegt und deshalb auch kein Handlungs- oder Verhaltenskonzept für einen Adressaten spezifiziert werden muss. Das unterscheidet sie vom Aufforderungsmodus.

Formal gemeinsam ist den beiden benachbarten Optativmodi der Verbmodus Konjunktiv.

Zum Text

Schlagwörter
Autor(en)
Bruno Strecker
Bearbeiter
Elke Donalies
Letzte Änderung
Aktionen
Seite merken
Seite als PDF
Seite drucken
Seite zitieren

Seite teilen