Zu den Wortbildungsarten im weiteren Sinne gehört neben der Neumotivierung das Wortspiel. Beim Wortspiel werden etablierte Wortbildungsprodukte ironisch-spielerisch aufgegriffen und analog zum Ausgangsprodukt umgeformt.
Wortspiele unterliegen keinen besonderen Wortbildungsregeln; sie funktionieren frei assoziativ, zum Beispiel Obertan ← Untertan, Ernstbold ← Witzbold, blitzdumm ← blitzgescheit. Ihr Witz kann sich nur entfalten, wenn das Ausgangsprodukt gegenwärtig ist oder darauf explizit verwiesen wird wie in Beleg a. Siehe Heibert (1993), Poethe (2002).
a | Kein Pointen spuckender Witzbold, eher schon ein witziger Ernstbold. | (Zeit-Literatur 4.10.2001, S. 26) |