Die Wortstellung beschreibt die lineare Abfolge von Stellungseinheiten im Satz in Abhängigkeit von der Satzklammer und den topologischen Feldern.
Basierend auf der Stellung des finiten Verbs werden drei Arten von Sätzen unterschieden (sog. Verbstellungstypen): Verberst-, Verbzweit-, Verbletztsatz. Diese stehen in engem Zusammenhang mit den verschiedenen Satztypen.
Während für die unterschiedlichen Satztypen die Stellung des finiten Verbs festgelegt ist, ist die Stellung der nicht verbalen Stellungseinheiten weitaus freier. So ist beispielsweise der Aussagesatztyp ein Verbzweitsatz, d. h. das finite Verb befindet sich in der linken Satzklammer. Welches Stellungsglied jedoch im Vorfeld positioniert ist bzw. wie sich die Abfolge der Stellungsglieder im Mittelfeld darstellt, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst (siehe dazu beispielsweise grammis, Duden-Grammatik 2016:878ff., Eisenberg 2013:381ff., Zifonun et al. 1997:1505). Dabei sind auch informationsstrukturellen, kommunikative Faktoren zu berücksichtigen; durch die Variation von Wortabfolgen können die Informationsbestandteile gewichtet und dadurch kommunikative Ziele verfolgt werden.
Im Hinblick auf die Folge von Stellungseinheiten weisen Sprachen unterschiedliche Typen auf und lassen sich typologisch klassifizieren (Greenberg 1963). Dies hängt mit den morphologischen Ausdrucksformen zusammen; an morphologischen Ausdruckformen reichere Sprachen (z. B. Ungarisch) weisen einen freieren Wortstellungstyp auf, während andere, die sich eher lexikalischer Ausdrucksmittel bedienen (z. B. Englisch), hinsichtlich der Wortstellung stärker gebunden sind (für einen Überblick über die unterschiedlichen Forschungsmeinungen diesbezüglich zum Deutschen siehe Eisenberg (2013:373.).
Der Begriff Wortstellung ist vereinfachend, da er nicht die Abfolge einzelner Wörter, sondern die der Stellungseinheiten beschreibt.
Linearstruktur des Satzes, Satzgliedstellung, Topologie