Quantifizierende Satzadverbialia
Quantifizierende Satzadverbialia drücken häufiges bzw. wiederholtes Vorkommen aus ('Frequentative/Iterative' wie häufig, wiederholt, selten, oft, immer, manchmal, mehrmals, jedesmal, zum dritten Mal, jeden Tag) oder Dauer ('Durative' wie lange, ewig, kurz, drei Stunden, den ganzen Tag). Ihre Abfolge ist relativ fest geregelt.
Sie war zeitweilig Tag und Nacht unterwegs.
Sie lag zum zweiten Mal wochenlang im Krankenhaus.
Er hat manchmal die ganze Nacht in seinen Karl May-Büchern gelesen.
Hier sind keine Umstellungen möglich. Der Ausdruck, der sich auf das einzelne, bestimme Ereignis bezieht (lange, Tag und Nacht), hat einen engeren Skopus. Einen weiteren Skopus hat der Ausdruck der Quantifikation über das Ereignis beziehungsweise die oft gleichartigen Ereignisse, die den Kontext für das einzelne Ereignis liefern (dreimal, zeitweilig, zum zweiten Mal). Die Supplemente mit engerem Skopus sind meist Durative. Die frequentativ-iterativen Supplemnete haben meist einen weiteren Skopus.
Das Stellungsprinzip lautet so:
kontextbezogen quantifizierende Satzadverbialia >> ereignisbezogen quantifizierende Satzadverbialia |
Die Unmöglichkeit der Umstellung gilt aber nicht generell.
Er ging lange jeden Tag spazieren.
Stellungsbestimmend ist dabei nicht die Dimension selbst, etwa die Dauer oder Häufigkeit, sondern der jeweils engere oder weitere Skopus.
'Es war lange der Fall, dass er jeden Tag spazieren geht.'
Auch wenn zwei iterativ-frequentative Ausdrücke zusammen in einem Satz erscheinen, greift die allgemeine Stellungsregel.
Sie ist häufig jeden Tag auf den Friedhof gegangen.
Das rechts stehende Adverbiale bezeichnet die Erweiterung des Einzelereignisses des Fragens, des Auf-den-Friedhof-Gehens zu einer Ereignismenge, für die dann mit dem davor stehenden Adverbiale der zeitliche Kontext angegeben wird.