Funktionale Satzkomponenten

Sprachliche Ausdrücke können bestimmte Rollen beim Aufbau von komplexeren sprachlichen Einheiten übernehmen, das heißt, sie können syntaktische Funktionen erfüllen. In einem Satz wird das Prädikat typischerweise durch ein Verb bzw. eine Gruppe von Verben realisiert, den so genannten Verbalkomplex. Der Verbalkomplex kann allein in der Regel noch keinen Satz bilden. Die Funktion, den Verbalkomplex zu einem Satz zu ergänzen, erfüllen die Komplemente. Die Funktion, eine Verbgruppe bzw. einen ganzen Satz zu erweitern, kommt den Supplementen zu.

So ergänzen in

[Wir] haben [dieses Problem] gelöst.

die beiden Komplemente wir und dieses Problem den Verbalkomplex haben gelöst zu einem Satz. Dagegen wird in

[Wir] haben [dieses Problem] [schnell] gelöst.

der Verbalkomplex haben gelöst zunächst durch das Supplement schnell spezifiziert und erst anschließend durch die Komplemente wir und dieses Problem zu einem Satz vervollständigt. Schließlich kann in

[Damals] haben wir dieses Problem schnell gelöst.

durch das Supplement damals der gesamte Satz Wir haben dieses Problem schnell gelöst erweitert werden, wodurch sich ein neuer Satz ergibt.

Funktionale Komponenten des Satzes

Als primäre Komponenten des Satzes werden somit der Verbalkomplex, die Komplemente des Verbs und die Supplemente zur Verbgruppe und zum Satz angesehen.

Im Folgenden soll es um die Frage gehen, wie diese funktionalen Komponenten durch sprachliche Einheiten, die zu bestimmten Ausdruckskategorien gehören, realisiert werden und wie sie beim Aufbau von Sätzen zueinander in Beziehung gesetzt werden.

Der Verbalkomplex, für den das finite Verb konstitutiv ist, bildet an sich bereits eine bestimmte Ausdruckskategorie, dementsprechend wird er in Ausdruckskategorien und Ausdrucksformen genauer behandelt (siehe dort Verbalkomplex). Dagegen können Komplemente und Supplemente verschiedenartigen Ausdruckskategorien angehören: Schon in obigen Beispielen erschienen als Komplemente ein Pronomen im Nominativ (wir) und eine Nominalphrase im Akkusativ (dieses Problem) und als Supplemente ein Adjektiv (schnell) und ein Adverb (damals). Nachfolgend werden die verschiedenen Klassen von Komplementen und Supplementen erarbeitet und ihre möglichen Realisierungen beschrieben:

Es sei noch darauf hingewiesen, dass auch Nominalphrasen und Adjektivphrasen, also sprachliche Einheiten unterhalb der Satzebene, Komponenten aufweisen können, die syntaktisch-funktional als Komplemente oder Supplemente einzustufen sind. Diese gelten dann als sekundäre Komponenten des Satzes und werden unter Ausdruckskategorien und Ausdrucksformen behandelt. Vgl.:

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