Rolle der Intonation
Intonation soll hier in einer weiten Bedeutung verstanden werden, die auch rhythmische Elemente wie Pausen mit einschließt. Siehe Intonation.
Wortstellung und Intonation - und hier besonders die Akzentuierung - sind die Hauptmittel, um die in einem Satz, genauer: in einer kommunikativen Minimaleinheit übermittelte Information zu strukturieren und kommunikativ zu gewichten. Unter dem Gesichtspunkt der Informationsstrukturierung gliedert sich eine kommunikative Minimaleinheit in Hinter- und Vordergrund. In den Vordergrund werden die als besonders relevant erachteten Informationsteile durch Stellung und/ oder Akzentsetzung fokussiert.
Das Verhältnis zwischen den Fokussierungsmitteln Stellung und Akzent ist nicht reziprok. Hervorhebung durch Stellung zieht immer auch Hervorhebung durch Akzent nach sich. Umgekehrt gilt das nicht.
Eine Hervorhebungsdomäne wird durch die verschiedenen Mittel der Fokussierung gemeinsam oder ergänzend oder suppletiv konstituiert. Die Mittel dürfen nicht konkurrierend eingesetzt werden. Für die Akzentuierung und die Wortstellung ergeben sich drei Möglichkeiten.
Akzentuierung und Wortstellung markieren dieselbe Einheit:
Nur die Akzentuierung wird eingesetzt:
Akzentuierung und Wortstellung markieren unterschiedliche Einheiten:
Die letzte Möglichkeit führt meist zu Unverträglichkeiten. Deshalb beschäftigt sich die folgende Beschreibung vor allem mit den ersten beiden Möglichkeiten.
Intonation interagiert auch im Tonhöhenverlauf mit der Stellung. So tragen vor allem Verbstellung und das Grenztonmuster zur Konstitution der Satzmodi bei.
Weiterhin unterscheiden sich integrierte von nicht-integrierten Teilen des Satzes neben den grafischen Markierungen wie Komma und Gedankenstrich durch Tonmuster und Pausen voneinander. Das trifft besonders für Einheiten im linken und rechten Außenfeld zu.
Eine Erscheinung, bei der Tonmuster und Stellung eng zusammenwirken, ist die topologische und intonatorische Aufspaltung von Konstruktionen.