Tonmuster
Die Stellung des finiten Verbs ist das wichtigste Formmerkmal der verschiedenen Satztypen. Auch das Vorkommen bestimmter Abtönungspartikeln ist modusrelevant. Ergänzend und begleitend kommt ein bestimmtes Grenztonmuster hinzu. Dieses kann mit dem Satztyp zusammen fallen, also satztypkongruent sein oder nicht.
Satztypkongruenz
Aussagesätze haben Verbzweitstellung und fallendes Grenztonmuster (¿).
Entscheidungsfragesätze haben Verberststellung und meist ein steigenden Grenztonmuster (¿):
Aufforderungssätze haben Verberststellung mit dem Verb im Imperativ und fallendes Grenztonmuster (¿).
Keine Satztypkongruenz
Zu dieser Kongruenz bei der Modusmarkierung gibt es Ausnahmefälle, in denen das Grenztonmuster nicht satztypkongruent verwendet wird. So können Verbzweitsätze, die formal einen Aussagesatzmodus charakterisieren, durch ein steigendes Grenztonmuster zu Fragen überformt werden.
Umgekehrt kann mit einem Verberstsatz, der typischerweise zum Ausdruck einer Frage dient, mit fallendem Grenztonmuster eine bestimmte Art der Aussage, nämlich ein Ausruf formuliert werden. Dann ändert sich auch die Akzentstruktur. Hier zeigt sich, dass die formale Ausrichtung der Satztypen an der Stellung des finiten Verbs durch das Grenztonmuster überschrieben werden kann.