Termini/Registertermini


Wortbaustein

Definition

Ein Wortbaustein ist die kleinste bedeutungstragende Einheit, die selbstständig oder unselbstständig vorkommt. Unselbstständige Wortbausteine (Affix) dienen der Wortbildung oder der Wortformenbildung (Flexion).

Beispiele

  1. Tisch
  2. dass
  3. Haus#tür
  4. ver#geb#en
  5. um#geb#en
  6. Frei#heit
  7. Ge#renn#e
  8. hol#t

Erläuterungen

Die Rauten (#) werden hier verwendet, um Grenzen zwischen Wortbausteinen zu markieren.

Wörter können aus einem (1-2) oder mehreren (3-8) selbstständigen und/oder unselbstständigen Wortbausteinen bestehen. Mit "bedeutungstragend" kann eine lexikalische Bedeutung (wie bei geb- in 4-5) oder eine grammatische Bedeutung (wie -en als Flexionsendung in 4-5) gemeint sein. Wortbausteine können Wortstämme (1-2, Haus und Tür in 3, geb- in 4-5, hol- in 8) oder Affixe (Präfixe wie ver- und um- in 4 und 5, Suffixe wie -heit in 6 und Zirkumfixe wie Ge-...-e in 7) sein. (3) besteht aus zwei Wortbausteinen: Haus#tür, (4) aus drei Wortbausteinen: ver#geb#en. Jedes Wort besteht aus mindestens einem Wortstamm, dazu können Flexions- oder Wortbildungsaffixe hinzutreten. Das Hinzufügen von Affixen zu Wortstämmen dient also entweder der Flexion (Suffix -en in 4, 5 und -t in 8), der Bedeutungsveränderung (Präfixe ver- in 4 und um- in 5) und/oder dem Wortartenwechsel (Suffix -heit in 6 und Zirkumfix Ge-…-e in 7). Die Grenzen von Wortbausteinen können sich von Silbengrenzen (Silbe) unterscheiden: geb#en vs. ge-ben.

Grammatische Proben

Weglassprobe: Jedes von einem Wort wegstreichbare Element ist ein Wortbaustein – mit Ausnahme von sog. ‚Fugenelementen‘ (zu Fugenelement siehe Komposition).

Alternative und verwandte Fachausdrücke

‚Morphem‘

Selbstständige Wortbausteine werden auch als ‚Lexeme‘ bezeichnet.

Hinweise

Orthografie:

Die Konstantschreibung von Wortbausteinen wird als morphologisches Prinzip bezeichnet.

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