Wie beschreibt man Sprache mit Sprache?

Wenn jemand ein chemisches Experiment beschreiben soll, gibt es kein Problem zwischen dem Gegenstand (Chemie, chemischer Vorgang) und der Sprache, mit der man ihn beschreibt. Nur beim Sprechen oder Schreiben über Sprache ergibt sich das Problem, dass der Objektbereich gleichzeitig das Medium ist, mit dessen Hilfe der Gegenstand beschrieben werden muss. Mit der objektsprachlichen Verwendung der Sprache macht man Aussagen über (außersprachliche) Gegenstände und Sachverhalte. Sätze wie

(1) Mannheim liegt in der Kurpfalz.
(2) Hanni schläft gerade.

sind Beispiele für diese objektsprachliche Verwendung. Wenn man aber sagt:

(3) Mannheim ist ein Eigenname.
(4) Hanni schläft gerade ist ein Aussagesatz.

dann sind das Beispiele für metasprachliche Aussagen, mit denen man etwas über (= griech. meta) die sprachliche Einheit Mannheim bzw. Hanni schläft gerade sagt. Man kann also z.B. mit dem Ausdruck Mannheim in objektsprachlicher Verwendung eine bestimmte Stadt bezeichnen (Beispielsatz 1) oder ihn quasi als Zitat in einem metasprachlichen Kontext als Subklasse der Nomina charakterisieren (Beispielsatz 3).

Die Wörter oder Wortfolgen, über die metasprachlich gesprochen wird, müssen markiert werden, z.B. durch Anführungsstriche oder Kursivdruck. Die Beschreibung von Sprache bzw. der Grammatik einer Sprache ist also nicht nur auf (Meta-)Sprache angewiesen, sondern kann durch grafisch-visuelle Mittel (Schriftgröße, Schriftauszeichnungen wie fett, kursiv oder g e s p e r r t, Schriftfarbe, Zeichnungen, Bilder, Tabellen) unterstützt werden. Die Möglichkeiten potenzieren sich noch in Online-Grammatiken, indem zusätzlich Animationen oder Tonsequenzen eingesetzt werden können.

In diesem Zusammenhang kann man sagen: Die vorliegende Online-Grammatik beinhaltet metasprachliche Beschreibungen des Objektbereichs deutsche Standardsprache.

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