Welche Beschreibungsebenen werden betrachtet?
Bei einer grammatischen Beschreibung der deutschen Sprache rücken unterschiedliche Beschreibungsebenen in den Fokus. Diese Beschreibungsebenen lassen sich entweder absteigend (deszendent) oder aufsteigend (aszendent) betrachten.
Deszendentes Vorgehen bedeutet, dass Sprache von der größten Einheit aus betrachtet und in immer kleinere Einheiten segmentiert wird. Wenn wir deszendent vorgehen, gehen wir vom Text aus und beschreiben dann die Einheiten, die den Text aufbauen, nämlich die komplexen und die einfachen Sätze. Die Sätze wiederum sind aufgebaut aus Phrasen und diese aus den Wörtern. Damit sind wir aber noch nicht am unteren Ende der deszendenten Beschreibung angelangt. Wörter werden gebildet aus einem oder mehreren Morphemen, den kleinsten bedeutungstragenden Einheiten der Sprache. Diese wiederum setzen sich aus den kleinsten bedeutungsunterscheidenden Elementen der Sprache, den Phonemen, zusammen.
Das aszendente Vorgehen ist das umgekehrte, also vom Phonem zum Text:
Die sprachlichen Ausdruckseinheiten der verschiedenen Beschreibungsebenen werden oft unter Rückgriff auf abstrahierende Kategorien klassifiziert: Texte können auf Grund charakteristischer Eigenschaften in Textsorten eingeteilt werden. Sätze werden nach dem Grad ihrer Komplexität und nach ihrer Form und ihrer Funktion klassifiziert. Eine Phrase hat einen lexikalischen Kopf, der ihren Typus bestimmt. Wenn wir Wörter nach bestimmten Eigenschaften klassifizieren, dann sprechen wir von Wortarten oder Wortklassen. Und auch Morpheme und Phoneme lassen sich systematisch ausdifferenzieren.