Modus (Plural: Modi) ist eine Flexionskategorie des Verbs, mit der Sachverhalte als tatsächlich (Indikativ), potenziell bzw. irreal (Konjunktiv) oder erwünscht (Imperativ) gekennzeichnet werden. Die Modi werden in der Regel durch Konjugation gebildet; der Konjunktiv hat mit der würde-Form auch eine Variante mit Hilfsverb.
Als Moduskategorien des Verbs unterscheiden sich Indikativ (1), Konjunktiv (2-4) und Imperativ (5) in der Formenbildung. Der würde-Konjunktiv (4) kann dabei nur im weiteren Sinne als Flexionskategorie betrachtet werden (Flexion). Der Indikativ ist quasi die Grundform, die Formenbildung der anderen Modi wird mit Bezug auf den Indikativ bzw. die Stammformen des Verbs beschrieben (vgl. die einzelnen Modi des Verbs). Der Modus trägt zur Differenzierung der Verwendungsmöglichkeiten von im Übrigen – weitgehend – gleichlautenden Sätzen bei. Der Indikativ (1) kennzeichnet den beschriebenen Sachverhalt als faktisch. Mit den Konjunktivformen (2-4) werden Einschränkungen bezüglich der Faktizität (also der Frage, ob der beschriebene Sachverhalt auf die Wirklichkeit beziehbar ist) vorgenommen. Wenn der Konjunktiv für die Kennzeichnung von indirekter Rede genutzt wird (2; hier: Konjunktiv I), wird sozusagen die Verantwortung für die Faktizität der Aussage an die Quelle der Rede abgegeben. Der Konjunktiv II (3) und der würde-Konjunktiv (4) werden meist dann genutzt, wenn keine Faktizität gegeben ist, weil etwas Potenzielles (potenziell) oder Irreales (irreal) ausgedrückt wird. Mit dem Imperativ (5) ist eine Aufforderung verbunden. Ob diese umgesetzt und somit zu einem Fakt wird, kann dem Imperativsatz nicht entnommen werden.
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‚Aussageweise‘, ‚Verbmodus‘
Diskussion:
‚Modus‘ wird im Allgemeinen als Oberbegriff für die verbalen
Flexionskategorien Indikativ, Konjunktiv und
Imperativ verwendet.
Die Zuordnung des Imperativs zum Modus ist dabei nicht unumstritten, weil es bei diesem nicht um den Abgleich des Dargestellten mit der
Wirklichkeit geht und weil der Imperativ ein eingeschränkteres Formeninventar hat.