Die Adjunktorgruppe ist eine Wortgruppe mit einem Adjunktor als Kern. Der Adjunktor bewirkt, dass die dem Adjunktor folgende Nominalgruppe von der Bezugsnominalgruppe bestimmte Merkmale (neben Kasus auch Numerus und Genus) übernimmt (Kongruenz).
In den Beispielen sind die Adjunktorgruppen fett gedruckt und die Bezugsausdrücke farbig markiert.
Neben Nominalgruppen (1-4, 6) können auf einen Adjunktor auch Adjektive (5), Adverbien (als gestern), Präpositionalgruppen (als mit seinen Freunden) und Pronomen (7) folgen.
Mit Adjunktorgruppen werden Gleichsetzungen (1-5) oder Vergleiche (6-7) vorgenommen. Bei Gleichsetzungen liegt eine Nähe zu prädikativen (Prädikativ) Strukturen mit Kopulaverben vor (zu 1: Er ist ein guter Lehrer.; zu 4: Anton ist der neue Geschäftsführer der Firma.). Folglich können auch die Adjunktorgruppen in diesen Fällen als Prädikative analysiert werden. Dabei liegt in (1) und (3) ein Subjektsprädikativ vor, das sich in (1) als freie Angabe und in (3) als obligatorische Ergänzung auf das Subjekt bezieht. Die Adjunktorgruppen in (4) und (5) fungieren wegen des Bezugs zum Akkusativobjekt als Objektsprädikativ.
Neben dem Prädikativ ist die wichtigste Satzgliedfunktion (Satzglied) von Adjunktorgruppen das Adverbial. Prototypisch ist dabei die Verwendung der Adjunktorgruppe in einem Vergleich (6). Die Adjunktorgruppe kann in diesem Fall als Komparativadverbial (Komparativ) bzw. modales Adverbial analysiert werden.
Adjunktorgruppen können darüber hinaus auch Attribute sein. So muss die Adjunktorgruppe in (2) im Gegensatz zu (1) als Teil des Satzglieds (Subjekts) betrachtet werden, weil sie gemeinsam mit dem Bezugsausdruck das Vorfeld besetzt. Das gilt gleichermaßen für (7), in dem die Adjunktorgruppe als Attribut Teil des Präpositionalobjekts ist.
Siehe Adjunktor.
–
–