Der Adjunktor ist eine nicht flektierbare Wortart, die eine vergleichende oder gleichsetzende Funktion hat. Adjunktoren verknüpfen eine Konstituente, die einen Vergleich oder eine Identifizierung ausdrückt, mit einem Bezugselement. Adjunktor und verknüpfte Konstituente bilden eine Adjunktorgruppe.
In den obenstehenden Beispielen sind die Adjunktoren fett und sowohl das Bezugselement als auch die Konstituente, die einen Vergleich oder eine Identifizierung ausdrückt, jeweils farbig markiert. Als Adjunktoren fungieren prototypisch als und wie. Auf Adjunktoren folgt immer ein Wort oder eine Wortgruppe. Das kann zum Beispiel ein Nomen/Pronomen (1-2, ihm in 4, 5, Anna in 6) oder eine Nominalgruppe (3, dem beliebtesten Spieler der Saison in 4, den Vorschlag in 6), ein Adjektiv (sinnvoll in 6) oder eine Adjektivgruppe (sehr intelligent in 6), ein Adverb (7) oder eine Adverbgruppe oder eine Präpositionalgruppe (8) sein. Wenn es sich um ein Nomen oder eine Nominalgruppe handelt, so kongruiert (Kongruenz) dieses bzw. diese mit einer Bezugskonstituente. So wird in (1) er mit sie verglichen und steht deshalb ebenso wie sie im Nominativ. In (2) ist Peter Bezugsausdruck für Bäcker. In (3) liegt Kongruenz zwischen den neuen Plattenspieler als Akkusativobjekt (Objekt) und dem Akkusativ der Adjunktorgruppe wie den alten vor, bei (4) besteht Kongruenz in Bezug auf das Dativobjekt. Adjunktoren unterscheiden sich von Präpositionen dadurch, dass sie keinen Kasus regieren (Rektion). Sie wirken vielmehr kongruenzauslösend, wobei die Kongruenz als grammatische Entsprechung der semantischen Gleichsetzung aufgefasst werden kann.
Neben den prototypischen Adjunktoren als und wie gibt es noch eine Reihe von Wörtern, die als Adjunktoren gebraucht werden können (z. B. außer in 5).
Wenn auf einen Adjunktor ein Nomen bzw. eine Nominalgruppe folgt, kann in Zweifelsfällen über Proben der Kongruenz festgestellt werden, welche Konstituenten kongruent zueinander sind und damit in eine vergleichende oder gleichsetzende Beziehung zueinander gesetzt werden.
In diesem Satz ist die Kongruenzbeziehung nicht an der Oberfläche erkennbar, da keine eindeutigen grammatischen Hinweise wie Artikel oder Flexion vorliegen. Um die Kongruenz zu testen, können die Feminina durch Maskulina mit Artikeln ersetzt werden:
Hier wird eindeutig erkennbar, dass seinen Freund sich auf den Peter bezieht, da beide Konstituenten im Akkusativ stehen (erkennbar am definiten Artikel und am Possessivartikel).
Bestimmte Ausdrücke können als Adjunktoren und als Präpositionen verwendet werden:
Außer als Präposition regiert den Kasus Dativ. Das Pronomen nach einem Adjunktor steht in einer Kongruenzbeziehung zu seinem Bezugsausdruck (hier: niemanden = Akkusativobjekt).
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Weiterführendes:
Üblicherweise wird im Standarddeutschen wie mit Positiv (Er ist so groß wie sein Vater) und als mit dem Komparativ (Er ist größer als sein Vater) verwendet. Umgangssprachlich wird wie auch mit dem Komparativ verwendet. Wie wird insgesamt eher zum Ausdruck von Gleichheit, als zum Ausdruck von Ungleichheit verwendet.
Als und wie können auch als vergleichende Subjunktionen verwendet werden.