Das Objekt ist ein valenzgebundenes Satzglied, dessen Form (das hei?t der Kasus oder die jeweilige Praposition) vom Vollverb vorgegeben wird (Rektion). Objekte werden prototypisch als Nominalgruppe (Akkusativobjekt, Dativobjekt sowie vereinzelt Genitivobjekt) oder Prapositionalgruppe (Prapositionalobjekt) realisiert. Auch ein Nebensatz kann eine Objektfunktion ubernehmen.
Das Pradikat legt fest, welche Objekte in einem Satz erforderlich sind (Valenz). Objekte konnen z. B. betroffene Personen oder Gegenstande ausdrucken, sie ubernehmen bestimmte semantische Rollen. Objekte konnen formal als Pronomen (3, ihm in 5, es/das in 13), Nomen (1), Prapositionaladverbien (6), Wortgruppen (Nominalgruppe: 2, 4, das Buch in 5, die Texte als Objekt zu lesen im infiniten Nebensatz in 12; Prapositionalgruppe: 7), durch einen finiten Nebensatz (meist dass-, ob-, w-Satze) (8-10) oder einen infiniten Nebensatz (11-12) realisiert werden. Dabei ist zu beachten, dass Satze keine Kasus tragen: es wird hier von einem Objektsatz gesprochen. Das Vollverb kann als Formen festlegen (Rektion): einen bestimmten Kasus: Akkusativ (1-2, das Buch in 5; die Texte als Objekt von zu lesen im infiniten Nebensatz in 12, Akkusativobjekt); Dativ (3, ihm in 5, Dativobjekt), Genitiv (4, Genitivobjekt). Manche Verben regieren zwei Objekte (Dativobjekt und Akkusativobjekt in 5). Bei Prapositionalobjekten (6) legt das Vollverb die Praposition fest (furchten vor, warten auf, sich erinnern an...). In (13) bildet es/das ein rein formales Objekt, das keinen Beitrag zum Satzinhalt leistet.
Objekte sind wie alle Satzglieder gewohnlich erfragbar, verschiebbar und ersetzbar:
Zur Abgrenzung von Prapositionalobjekten und prapositionalen Adverbialen: a) Die Praposition des Prapositionalobjekts kann gewohnlich nicht durch eine andere Praposition ersetzt werden. b) Prapositionalobjekte konnen in der Regel durch ein Korrelat ersetzt werden und auch auf ganze Nebensatze verweisen.
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Werden Objekte erfragt, muss dies vom Vollverb aus geschehen. Man muss beachten, dass eine Frage nach wessen? auch zu Genitivattributen fuhren kann (Fragebasis ist dann ein Nomen, z. B. Wessen Schal? ? Monikas Schal). Bei besonderen Dativen (man bezeichnet sie auch als ?freie Dative`, also nicht valenzgebundene Dative (Valenz), wie den ?Dativus iudicantis`: Das ist mir zu stark.) kann die Wem-Frage gestellt werden, ohne dass ein Dativobjekt vorliegt. Da Objekte auch fakultative Erganzungen sein konnen, ist die Weglassprobe fur die Ermittlung von Objekten nur bedingt geeignet, so kann in (16) das Futter weggelassen werden:
Bei (13) versagen die Proben. Insbesondere ist es/das nicht in das Vorfeld (Spitzenstellungsprobe) verschiebbar. In seiner rein formalen Funktion ist es als Objekt auf die Position im Mittelfeld beschrankt.
Frequenz:
Am haufigsten sind Akkusativobjekte, dann folgen Prapositionalobjekte und Dativobjekte. Genitivobjekte (wie in 4) treten im Gegenwartsdeutschen nur vereinzelt auf.