Die Präpositionalgruppe ist eine Wortgruppe mit einer Präposition als Kern und einer von ihr abhängigen Wortgruppe (meist Nominalgruppe). Die Präposition bestimmt den Kasus der von ihr abhängigen Nominalgruppe (Rektion).
Präpositionalgruppen werden in den Funktionen Adverbial (1, 7-8), Objekt (2), Attribut (3-4), Prädikativ (5-6) oder Kommentarglied (9) verwendet. In der Präpositionalgruppe regiert (Rektion) die Präposition den Kasus: Akkusativ (1-2, 4, 6), Dativ (3, 5, 9) oder Genitiv (8). Einige Präpositionen können auch mit Adjektiven bzw. Adjektivgruppen (6) und Adverbien bzw. Adverbgruppen (7) verbunden werden.
Bei Präpositionalgruppen als Adverbial ordnet die Präpositionalgruppe den vom Satz bezeichneten Sachverhalt ein, die Präposition wird entsprechend der Relation, die ausgedrückt werden soll, gewählt (zu 1: modale Relation: Sie spielten ohne ihren Star; temporale Relation: Sie spielten am Freitag; lokale Relation: Sie spielten im Stadion.) Man beachte, dass ein und derselbe präpositionale Ausdruck für verschiedene Formen der Einordnung verwendet werden kann: am (= an dem) Bodensee, am (= an dem) Mittwoch.
Bei präpositionalen Objekten wird die Präposition vom Verb regiert (warten auf, freuen über etc.), d. h., sie ist nicht frei wählbar und drückt nicht die gleichen einordnenden Verhältnisse aus wie bei den Adverbialien.
Bei attributiven Präpositionalgruppen kann die Präposition sowohl frei wählbar (zu 3: Die Hütte im Garten/Die Hütte hinter dem Haus etc.) als auch regiert sein (Die Freude über das Geschenk/Die Hoffnung auf bessere Zeiten/Das Warten auf den Bus). Letzteres ist oft der Fall, wenn ein Nomen auf ein Verb zurückgeht.
Vgl. die Proben bei Präposition, Adverbial, Objekt, Attribut, Kommentarglied, Prädikativ.
Eine Präpositionalgruppe kann nur als Ganzes verschoben werden.
Eine Präpositionalgruppe besteht immer aus Präposition plus regiertem Wort / regierter Wortgruppe (Rektion). Eine Präposition kann nie alleine stehen. Präpositionale Adverbiale und Präpositionalobjekte lassen sich zum einen dadurch unterscheiden, dass die Präposition bei den Adverbialen austauschbar ist (zu 8: Neben/hinter/vor dem Schloss war ein kleiner Teich.). Bei einem Präpositionalobjekt ist die Präposition üblicherweise nicht austauschbar (zu 2: *Sie warteten über ihn.). Präpositionale Adverbiale und Präpositionalobjekte unterscheiden sich außerdem durch die Art der Erfragbarkeit: Präpositionale Adverbiale können durch einfache Frageadverbien (Adverb) erfragt werden (zu 8: Wo war der Teich?). Bei der Frage nach Präpositionalobjekten kommt die Präposition in der Frage immer mit vor (teilweise als Bestandteil eines Pronominaladverbs) (zu 2: Auf wen warteten sie? Worauf warteten sie – umgangssprachlich: Auf was wartet sie?)
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Weiterführendes:
Bestimmte Präpositionen können mit mehreren Kasus in unterschiedlicher Bedeutung gebraucht werden. Systematisch ist der Wechsel zwischen Akkusativ bei Richtung (10-11) und Dativ bei Ortsangaben (12-13):
Solche Präpositionen, die mit mehreren Kasus vorkommen und dabei einen Bedeutungsunterschied aufweisen, nennt man auch ‚Wechselpräpositionen‘. Dabei handelt es sich um die folgenden Präpositionen: in, an, auf, über, unter, hinter, neben, vor, zwischen.
Einige Präpositionen werden sowohl mit Genitiv als auch mit Dativ verwendet: Wegen des/dem, trotz des/dem, während des/dem. Hier liegt häufig kein Bedeutungsunterschied vor, teilweise jedoch ein stilistischer Unterschied – der Dativ gilt als eher umgangssprachlich, obwohl er bei trotz die ältere Variante ist.
Grenzfälle:
In manchen Fällen kann nicht leicht entschieden werden, ob der Präposition ein Adjektiv oder ein Nomen (nominalisiertes Adjektiv) folgt: ohne w/Weiteres; bis auf w/Weiteres, von n/Neuem, von w/Weitem, seit l/Längerem, seit k/Kurzem; binnen k/Kurzem. In diesen Fällen kann groß- oder kleingeschrieben werden (§ 58, 3.2 Amtliches Regelwerk).