Leitform

Erläuterungen

Das Verb erlegt als Valenzträger seinen Komplementen Bedingungen auf, die erfüllt werden müssen, damit ein grammatikalisch akzeptabler und sinnvoller Satz entstehen kann. Auf der Grundlage der von den Verben ausgehenden formalen und semantischen Restriktionen kann eine überschaubare Anzahl untereinander abgrenzbarer Komplemente ermittelt werden. Die formalen Restriktionen lassen jeweils mehrere verschiedene Realisierungsformen zu. Die allgemeinsten davon können als Ersatz für alle Vertreter eines Komplements dienen und werden Leitformen genannt. Als Leitformen können Pronomina, Adverbien, Präpositionalphrasen und Präpositionaladverbien fungieren.

Die folgenden Komplementklassen und ihre Leitformen werden unterschieden:

• Subjekt K_sub; Leitform: anaphorisches Personalpronomen im Nominativ
• Akkusativkomplement K_akk; Leitform: anaphorisches Personalpronomen im Akkusativ
• Dativkomplement K_dat; Leitform: anaphorisches Personalpronomen im Dativ
• Genitivkomplement K_gen; Leitform: anaphorisches Personalpronomen im Genitiv
• Präpositivkomplement K_prp; Leitformen: Präposition + anaphorisches Personalpronomen/Präpositionaladverb
• Adverbialkomplement: Direktivkomplement K_adv:direktiv; Leitformen: dahin, dorthin, von dort, hindurch
• Adverbialkomplement: Dilativkomplement K_adv:dilativ; Leitformen: (um) so viel, so weit, solange u. a.
• Adverbialkomplement: Situativkomplement K_adv:situativ; Leitformen: dort, dann
• Adverbialkomplement: Modalkomplement; K_adv:modal; Leitform: irgendwie
• Prädikativkomplement K_prd; Leitformen: es, so, als solch-, dafür
• Verbativkomplement K_vrb; Leitformen: etw. zu tun, dass es so ist, dass es geschieht