INSTRUMENT ist eine semantische Rolle und beschreibt eine Entität, mit der ein AGENS eine Handlung herbeiführt.
INSTRUMENT wird typischerweise durch Nominalphrasen in Präpositionalphrasen (1, 2) mit der syntaktischen Funktion des Adverbials ausgedrückt, darüber hinaus tragen bisweilen auch nominativische Nominalphrasen mit Subjektfunktion (3) und akkusativisch markierte Nominalphrasen in der Funktion des Akkusativobjekts die Rolle INSTRUMENT (4).
Helbig (1998, S. 11) lehnt die Annahme, dass auch valenzfreie Elemente im Satz semantische Rollen tragen, ab. Aus dieser Perspektive tragen nur die markierten Elemente in (3) und (4) die Rolle INSTRUMENT. Dahingegen versteht Primus (2012) das markierte Element in (3) nicht als INSTRUMENT im engeren Sinne, da der Satz kein manifestes AGENS enthält, was sich dadurch nachweisen lässt, dass er nicht durch einen modalen Ausdruck wie mutwillig erweiterbar ist. In der Passiv-Konstruktion in (2) wird das AGENS nicht explizit kodiert, wird aber nach Primus (2012, S. 72) mitverstanden, was durch die Ergänzung des Satzes mit einem modalen Ausdruck wie mutwillig nachvollziehbar ist.
Eine Feindifferenzierung, die sich beispielsweise bei Fillmore (1977) findet, ist die zwischen KRAFT (engl. force) und INSTRUMENT: Der Wind riss den Fensterladen auf. vs. Der Schlüssel öffnete die Tür. KRAFT muss nicht von einem AGENS eingesetzt werden, sondern verfügt im Gegensatz zu INSTRUMENT über selbstinduzierte Bewegung im Sinne der Proto-Agens-Dimensionen (nicht jedoch über Handlungskontrolle). Schlesinger (1989) diskutiert INSTRUMENT als agentische Rolle.
Instrumental, unbelebter Verursacher einer Handlung, Werkzeug