Wissenschaftliche Terminologie

Responsiv

Definition

Responsive sind eine Subklasse der interaktiven Einheiten, sie können ein Handlungsmuster durch eine im Muster erwartbare Reaktion bestätigen oder ablehnen.

Erläuterungen

Responsive können im Unterschied zu den Wortarten als selbstständige Einheiten der Interaktion fungieren und eine kommunikative Minimaleinheit bilden. Responsive dienen als Antwort auf eine Frage (a), als Bestätigung oder Zurückweisung einer Aussage (b) oder als Annahme oder Ablehnung eines Angebots. Sie nehmen keine syntaktische Funktion in einem Satz ein und sind nur beschränkt ausbaufähig (c).

Andere Ausdruckseinheiten – wie z. B. Adjektive (d), Satzadverbien (e), Abtönungspartikeln (f) oder Interjektionen (g) – können die Funktion von Responsiven übernehmen.

Bestand

ja, okay, nein, ...

Korpusbelege

a	Hat Brüssel am Ende gar recht? Theoretisch ja, praktisch nein. So muss man es ausdrücken.	(Die Presse, 07.02.2019)
b	Da wir wegen der Coronakrise aber eh alle in unsere Heimatstadt Hamburg zurückgekehrt sind – ja, okay, zu unseren Eltern –, wird es mal wieder Zeit.	(die tageszeitung, 18.09.2020)
c	Der sprach in Teilen der Kuppelshow einfach gar nicht mit Alisa. Wenn doch, klang das zuletzt so: «Wie ist denn deine Gefühlslage?» - «Wem gegenüber?» - «Ja, mir!» - «Ja, gut!»	(dpa, 24.08.2015)
d	Vielleicht sei zum Beispiel die gute Laune während der Fußball-WM 2006 einfach zu gut gewesen, um wahr zu sein, vielleicht stecke dahinter in Wahrheit - genau: Angst.	(Zeit Wissen, 05.08.2009)
e	Müssen wir uns auf eine zweite Amtszeit Donald Trumps einstellen? Leider! Letztlich wird es aber an den Demokraten liegen, ob sie eine Kandidatin oder einen Kandidaten aufstellen, die oder der Donald Trumps inhaltliche Hohlheit durch eigene Überzeugungskraft demaskieren könnte.	(Berliner Zeitung, 08.10.2019)
f	Wer nichts macht, macht auch keine Fehler. Schon. Aber wenn Sie die Rolle der Politik in der Zeit vor der Finanzkrise sehen, kann ich nicht erkennen, dass Politiker rechtzeitig vor dem gewarnt haben, was an Casino-Kapitalismus erkennbar war.	(Braunschweiger Zeitung, 18.08.2009)
g	"Paolo wer?", haben viele gefragt, als im Fernsehen der Nachfolger des glamourösen Matteo Renzi präsentiert wurde: "Paolo Gentiloni? Ach!" Aber wenn alles glattläuft, muss man sich den Namen vielleicht auch gar nicht merken.	(Spiegel-Online, 13.12.2016)