Termini/Registertermini


Nomen

Definition

Das Nomen (auch Substantiv) ist eine deklinierbare Wortart (Deklination; Kasus, Numerus). Es verweist prototypisch auf konkrete oder abstrakte Gegenstände. Nomen sind in Bezug auf ihr Genus festgelegt. Nomen können den Kern einer Nominalgruppe bilden.

Beispiele

  1. Um den Tisch stehen drei Stühle.
  2. Sie hatte eine schöne Kindheit.
  3. Katzen jagen Mäuse.
  4. Viele Steine liegen auf dem Weg.
  5. Eva spielt Klavier.
  6. Die Bearbeitung des Vorgangs nahm uns sehr in Anspruch.
  7. Er bewundert ihre Heiterkeit und Gelassenheit.
  8. Ihr tatkräftiges Zupacken bewirkte etwas Nützliches.
  9. Wir sollten das ohne Wenn und Aber machen.

Erläuterungen

In den Beispielen sind alle Nomen im Sinne der Definition fett gedruckt. In (1) bis (7) handelt es sich um Nomen im Sinne einer Lexemklasse (siehe dazu Wortart, alternative und verwandte Fachausdrücke und Wort, Weiterführendes). Das gilt auch für die Derivation von Verben (6) sowie von Adjektiven (7). Nomen in diesem Sinn sind in Wörterbüchern aufgeführt. In (8) und (9) werden Wortformen anderer Lexemklassen wie Nomen verwendet; es handelt sich dann um Nomen im Sinne einer syntaktischen Wortart (siehe dazu Wortart, alternative und verwandte Fachausdrücke und Wort, Weiterführendes). Man spricht dann auch von (syntaktischen) Nominalisierungen. Solche Wortformen sind in Wörterbüchern oft nicht aufgeführt, sondern nur die zugrunde liegenden „Normalformen“ in Kleinschreibung (hier: zupacken, nützlich, wenn, aber).

Nomen können sehr Konkretes/Materielles (belebt: 3, Eva in 5; unbelebt: 1, 4, Klavier in 5) oder eher Abstraktes wie Kindheit, Heiterkeit (2, 6-9) bezeichnen. Zusätzlich sind mit derartigen Einteilungen auch weitere Eigenschaften verbunden: Konkreta können klassenbildend (durch gemeinsame Merkmale gekennzeichnet) (Appellativa, z. B. Klavier in 5) bzw. nicht klassenbildend (Eigennamen, Eva in 5) sein.

Der zum Nomen gehörige Artikel zeigt das Genus des Nomens an. Das Genus ist bei Nomen in der Regel lexikalisch festgelegt. Bei abgeleiteten Nomen (Derivation) wird das Genus in der Regel durch die Wortbildungsart (Wortbildung) vorgegeben.

Grammatische Proben

Auf Artikel achten: Vor einem Nomen steht oft ein Artikel. Der Artikel steht nicht immer direkt vor dem Nomen, zwischen Artikel und Nomen können noch Adjektive bzw. Adjektivgruppen stehen. Der Artikel kann auch mit einer Präposition verschmolzen sein (beim Haus, beim Warten).

Artikel probeweise einfügen: Bei Nomen ohne Artikel kann meist probeweise ein Artikel eingefügt werden. Diese Probe funktioniert nur richtig, wenn man sie nicht isoliert, sondern im betreffenden Satz anwendet (da man im Deutschen in passenden Kontexten so gut wie alle Wortarten syntaktisch nominalisieren kann).

Adjektivprobe: Vor Nomen können flektierte (Flexion) Adjektive eingefügt werden:

  1. zu (9) Wir sollten das ohne langes Wenn und Aber machen.

Neben Adjektivattributen kommen auch Erweiterungen durch andere Attributarten in Frage (vgl. Attribut).

Alternative und verwandte Fachausdrücke

‚Dingwort‘/‚Namenwort‘: Ausdrücke, die eine prototypische Verwendung von Nomen zur Bezeichnung von konkreten Gegenständen oder Personen nahelegen. Da Nomen auch Abstrakta, Stoffbezeichnungen und Eigennamen sein können, decken diese Fachausdrücke nur einen Teilbereich der Nomen ab.

Hinweise

Weiterführendes:

Hier wird von einem weiten Begriffsverständnis von Nomen bzw. Substantiv ausgegangen, das auch anderen Wortarten entstammende Kerne von Nominalgruppen zur Klasse der Nomen zählt. ‚Nomen‘ und ‚Substantiv‘ werden keineswegs immer in diesem weiten Sinne definiert und auch nicht immer synonym verwendet. Ansätze zu einer differenzierenden Verwendung der beiden Fachausdrücke betreffen a) die Unterscheidung von Substantiven, die unabhängig von ihrer syntaktischen Umgebung als Lexikoneinheiten den Status von Substantivlexemen haben, und syntaktisch bestimmten Nomen, die als Kerne von Nominalgruppen auch aus anderen Geberwortarten stammen können (siehe oben, Erläuterungen), und b) die Verwendung des Fachausdrucks ‚Nomen‘ für alle deklinierbaren Wortarten.

Lehnwörter (die/das E-Mail) und Produktnamen (der/die/das Nutella) können Genusschwankungen (Genus) unterliegen. Mit unterschiedlichen Genuszuweisungen können auch unterschiedliche Bedeutungen verbunden sein, wie zum Beispiel das Verdienst (= die Leistung) vs. der Verdienst (= das Gehalt).

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