Termini/Registertermini


Wortgruppe

Definition

Eine Wortgruppe besteht aus mehreren Wörtern, von denen eines den Kern bildet, oder aus einem ausbaufähigen Kern. Der Ausbau einer Wortgruppe ist oft mit Rektion und Kongruenz verbunden. Wortgruppen im Deutschen sind die Nominalgruppe, die Präpositionalgruppe, die Adjektivgruppe, die Adverbgruppe und die Adjunktorgruppe.

Beispiele

  1. Jenny liebt idyllische Dörfer.
  2. Der Chef berät sich mit seinen Mitarbeitern.
  3. Elif joggt sehr gern.
  4. Als Laie malt Carlo wie ein sehr erfahrener Meister.
  5. Blumen am Weg sieht man inzwischen seltener.
  6. Der mit Blumen gedeckte Tisch steht in der Ecke.

Erläuterungen

Die Wörter, die zu einer Wortgruppe gehören, stehen meist in Folge und bilden eine semantische und strukturelle Einheit. Die Formeigenschaften werden vom Kern der Wortgruppe bestimmt. Wortgruppen können im Satz die Funktion von Satzgliedern übernehmen (z. B. idyllische Dörfer in 1: Akkusativobjekt, mit seinen Mitarbeitern in 2: Präpositionalobjekt, sehr gern in 3: modales Adverbial). Wortgruppen können aber auch Konstituenten von Wortgruppen sein, sie haben dann die Funktion eines Attributs (z. B. am Weg als Präpositionalattribut zu Blumen in Blumen am Weg in 5 oder mit Blumen gedeckte als Partizipialattribut (Partizipien) zu Tisch in Der mit Blumen gedeckte Tisch in 6).

Es gibt die folgenden Typen von Wortgruppen: Nominalgruppe (z. B. idyllische Dörfer in 1, oder Der mit Blumen gedeckte Tisch in 5), Präpositionalgruppen (z. B. mit seinen Mitarbeitern in 2 oder mit Blumen in 6), Adverbgruppen (z. B. sehr gern in 3), Adjunktorgruppen (z. B. als Laie und wie ein sehr erfahrener Meister in 4) und Adjektivgruppen (z. B. sehr erfahrener in 4 und mit Blumen gedeckte in 6).

Grammatische Proben

Wortgruppen erhalten ihre Bezeichnung von der Wortart, die den Kern bildet: In einer Präpositionalgruppen wie hinter dem Regal ist die Präposition hinter der Kern, in der Adjektivgruppe des Wartens müde das Adjektiv müde.

Ausgangspunkt für die Auffindung von Wortgruppen kann deshalb die Feststellung der Wortart des Kerns sein. Das ist nur bei der Nominalgruppe anders, bei der der Kern zwar prototypisch, aber nicht notwendigerweise ein Nomen ist (siehe auch die Erläuterungen im Eintrag Nomen). Der Name Nominalgruppe verweist darauf, dass hier nicht die lexikalische Wortart ausschlaggebend ist, sondern das Wort, das in der Gruppe die syntaktischen Eigenschaften eines Nomens hat bzw. bekommt (z.B. das ewige Warten, das strahlende Weiß, das Weh und Ach ...).

Alternative und verwandte Fachausdrücke

Hinweise

Weiterführendes:

Mit ‚Wortgruppe‘ wird eine bisher in der Schulgrammatik selten vorhandene Ebene grammatischer Analyse aufgenommen. In der traditionellen Schulgrammatik wurde mit dem Terminus ‚Satzglied‘ die Ebene der Ausdrucksformen und die der Funktion im Satz meistens zusammengenommen. Mit ‚Wortgruppe‘ werden dagegen Einheiten im Satz systematisch zweifach beschreibbar: a) strukturell (Wort/Wortgruppe/Nebensatz), b) funktional (Subjekt, Objekt etc.).

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