Verteilung und Klassifizierung der Varianten – Aufbau der Studie
Die acht teilweise nur grafisch unterscheidbaren Varianten des Genitivnomens werden nicht alle gleich häufig gebraucht. Die Verteilung in unserem Material wird durch die folgende Abbildung illustriert .
Abb. 1: Relative Häufigkeit der verschiedenen Varianten des Genitivnomens (Token)
Drei Varianten ragen dabei nicht nur hinsichtlich ihrer Häufigkeit, sondern auch aus systematischer Sicht heraus: das Nomen auf -es, das Nomen auf -s und das unmarkierte Nomen. Sie werden hier als Leitvarianten betrachtet, denn die übrigen Varianten lassen sich auf sie beziehen. Die beiden ersten Leitvarianten können unter einer abstrakteren Protovariante ‚Nomen mit (phonetisch realisierter) Endung‘ zusammengefasst werden, für die dritte kann entsprechend eine Protovariante ‚Nomen ohne (phonetisch realisierte) Endung‘ angesetzt werden (vgl. nachstehende Abbildung).
Abb. 2: Klassifizierung der verschiedenen Varianten des Genitivnomens (Token) und Aufbau der Studie
Möglich wären selbstverständlich auch andere Unterteilungen. Insbesondere könnte das Nomen auf Apostroph (z. B. Grass´) dem Nomen mit Endung zugeschlagen und evtl. auch der Leitvariante ‚Nomen auf -s‘ untergeordnet werden. In dieser Studie haben wir uns aber für die Orientierung an der phonetischen Realisierung entschieden, die eine Klassifizierung wie in Abbildung 2 nahelegt.
Obige Unterteilung der Genitivnomen bestimmt den weiteren Aufbau der Studie: Während sich der eine Bereich mit Endungsvariation beschäftigt, fokussiert sich der zweite Bereich auf Endungslose Genitive und erörtert dabei ihre Alternation mit dem Vorhandensein von Endungen.