Interrogativ-Pronomina bilden eine Subklasse der Pronomina, sie leiten selbstständige und unselbstständige Ergänzungsfragesätze ein.
Die Interrogativ-Pronomina wer und was flektieren nach Kasus, welch- nach Kasus und Genus, im Plural sind die Formen identisch für alle Genera. Bei was für ein- flektiert ein- nach Kasus und Genus wie das Indefinit-Pronomen ein-.
wer, was; welch-; was für (ein-)
a | Sie fragt sich, was ihn antreibt. Was denkt er über ein Land wie Ecuador, ihr Heimatland? | (Die Zeit (Online-Ausgabe), 23.06.2011) |
b | Wenn es um die Frage geht, welches der wichtigste Sieg war, fällt mir allerdings ein anderes Spiel ein: Das war das 1:0 in der vergangenen Saison in Kaiserslautern. | (Hamburger Morgenpost, 05.03.2013) |
c | Der Rezensent bekennt, solche Leute mag er. Aber was für einer ist Josef Mitterer nun wirklich? | (Frankfurter Allgemeine, 05.11.2001) |
In manchen Ansätzen wird nicht zwischen Interrogativ-Pronomina und Interrogativ-Artikeln unterschieden, obgleich erstere selbstständig sind, während letztere stets mit einem Nomen auftreten müssen.
Im Rahmen der Systematischen Grammatik existiert keine Kategorie Interrogativ-Pronomina. Die hier als solche kategorisierten Elemente sind zum einen Teil der wortartenübergreifenden Kategorie Interrogativ-Elemente zugeschlagen. Diese umfasst mit frageeinleitenden Artikeln, Präpositionaladverbien und deiktischen Adverbien weitere Elemente, die über die Funktion verfügen, Fragen einzuleiten. Zum zweiten werden diejenigen Elemente, die klassischerweise als Interrogativ-Pronomina klassifiziert werden, als Teil einer funktionsübergreifenden Kategorie W-Pronomina geführt.
Die Formen wer, was und welch- können auch als Relativ-Pronomina auftreten.
Fragefürwort, Fragepronomen, Fragewort, Interrogativpronomen