Liste der Lernwörter

Die Wörter in dieser Liste lassen sich nicht systematisch herleiten. Sie sind Ausnahmen und müssen gelernt werden.

  • i statt ie: Tiger, Fibel, Bibel, Biber, Krise, Liter, Titel, mir, dir, wir

Für das lang gesprochene i schreiben wir normalerweise die Buchstabenfolge ie. Das gilt aber nicht bei den aufgelisteten Ausnahmefällen. Auch am Wortanfang wird nicht ie geschrieben, sondern einfaches i (Igel) oder ih bei Pronomen (ihn, ihm, ihr, ihnen).

  • Doppelvokal aa: Haar, Paar, Aal, Saal, Saat, Staat, Waage
  • Doppelvokal oo: Moor, Moos, Boot, Zoo, doof
  • Doppelvokal ee: Beere, Heer, Meer, Seele, Beet, leer, Fee, Klee, Schnee, See, Tee

Die Doppelvokale sind Längenmarkierungen. Nur a, o und e können verdoppelt werden. aa und oo kommen nur in wenigen Fällen vor; ee kommt außer in den hier aufgelisteten Fällen noch in den letzten Silben von mehrsilbigen (Fremd-)Wörtern vor, um zu verhindern, dass diese Silben unbetont gelesen werden: Allee, Armee, Kaffee, Klischee.

  • Diphthong ai: Mai, Hai, Waise, Laie, Kaiser, Saite

Die deutsche Schrift nutzt die Diphthonge ei, au und eu. äu ist eine morphologisch bedingte Variante. ai kommt nur in wenigen Wörtern vor.

  • (In Norddeutschland) Wörter mit pf am Wortanfang: Pfad, Pfanne, Pfeffer, Pfeife, Pfeiler, Pferd, Pforte, Pfote, Pfütze, pfeifen, Pfeil

In der norddeutschen Aussprache wird die Kombination pf meistens nur mit einem f-Laut gesprochen.

  • keine Zweisilbigkeit: tun und sein

Alle Infinitive bestehen aus mindestens zwei Schreibsilben. Der Kern der letzten Silbe wird durch ein e realisiert, selbst wenn die Silbe nicht unbedingt gesprochen wird: lachen, geben. Nur tun und sein sind die Ausnahmen von dieser Regel.

  • silbentrennendes h nach ie: ziehen, fliehen, wiehern, Vieh

Das silbentrennende h steht nicht nach den Diphthongen au, eu und äu. Nach ie kommt es in nur wenigen Fällen vor. Neben den hier genannten Fällen tritt es vor allem in Verbformen auf, die von einem Infinitiv mit silbentrennendem h abgeleitet werden (siehst, empfiehlst, verziehen).

  • silbentrennendes h nach ei: Reihe, leihen, verzeihen, weihen (deshalb auch: Weihnachten)
  • kein silbentrennendes h nach ei: Eier, Leier, Schleier, feiern, freie, schreien

Anders als bei den Diphthongen au, eu und äu kommt nach ei manchmal ein silbentrennendes h und manchmal nicht.

  • Dehnungs-h
    Das Dehnungs-h kommt bei diesen besonders häufigen Wortfamilien vor: wohn, nahr/nähr, fühl, kühl, fehl, zahl/zähl, nehm, fahr
    Weitere häufige Wörter mit Dehnungs-h: während, ohne, Jahr
    Bei anderen häufigen Wörtern steht es nicht: Schule, hören, holen, malen

Das Dehnungs-h zeigt in einsilbigen Wörtern an, dass der Vokal lang gelesen werden soll. Es wird auf verwandte zweisilbige Wörter übertragen. Ob ein Wort ein Dehnungs-h hat oder nicht, kann aber nicht gut vorhergesagt werden. Wenn ein Dehnungs-h geschrieben wird, dann nur vor den Buchstaben l, m, n oder r vor und auch nur, wenn vor dem Vokal nicht zu viele Buchstaben stehen.

  • Wörter mit v, die mit f-Laut gesprochen werden: Vater, viel, vor, von, Vogel ... Dazu alle Ableitungen auf ver-.
  • Wörter mit v, die mit w-Laut gesprochen werden: Klavier, Kurve, Vampir, Vase, Veranda, Verb, Virus, Villa
  • Wörter mit f-Laut am Silbenende: doof, brav

Normalerweise wird für den f-Laut f geschrieben und für den w-Laut w. In einigen Wörtern steht für beide Laute aber auch v. Die Wörter, in denen v für den w-Laut steht, sind Fremdwörter oder von Fremdwörtern abgeleitet.

Bei doofe liegt der seltene Fall vor, dass ein stimmhafter Konsonant zwischen zwei Silben nicht mit dem entsprechenden Buchstaben verschriftet wird: *doowe (vergleiche die Aussprache von M�we). Die Schreibung des Einsilbers doof ist regulär, aber die Schreibung des Zweisilbers ist irregulär.

  • Wörter mit x: Box, boxen, faxen, Hexe, Text, Axt
  • Wörter mit chs: Achse, Achsel, Dachs, Echse, Flachs, Echse, Fuchs, Lachs, Luchs, Ochse, sechs

Die Lautverbindung ks wird im Deutschen entweder durch den Buchstaben x wiedergegeben oder durch die Buchstabenverbindung chs. In Fremdwörtern oder in ursprünglich aus anderen Sprachen stammenden Wörtern kommt meistens die Schreibung mit x vor. Oft erkennt man die Fremdheit dieser Wörter nur noch am x.

  • Verbformen mit Stammvokaländerung und Konsonantenveränderung: wissen (weißt), nehmen (nimmst)

Bei voneinander abgeleiteten Verben wird der Wortstamm in der Regel gleich geschrieben. Gibt es eine Vokaländerung in den Stammformen (z.B. trinken - trank - getrunken), wird der Vokal auch in der Schreibung geändert. Die Konsonanten bleiben jedoch gleich. In den hier genannten Ausnahmefällen ist allerdings die Verbflexion so unregelmäßig, dass eine konsequente Stammkonstanz der Lautung zu sehr widersprechen würde. Deshalb tritt die Doppelkonsonantenschreibung und die ß- bzw. h-Schreibung bei diesen Verben nicht in allen Stammformen auf.

  • Einzelfestlegungen bei der Großschreibung: im Allgemeinen, im Wesentlichen, im Folgenden

Im Deutschen wird großgeschrieben, was durch ein Adjektivattribut ergänzt werden kann. Daneben werden einzelne Wörter in bestimmten Verbindungen ebenfalls groß geschrieben, obwohl sie nicht durch ein Adjektivattribut erweitert werden können (vgl. AR § 57 E1).

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Autor(en)
Niklas Reinken
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