Hervorhebung durch Akzentuierung
Mit der Akzentuierung kann man Gewichtungen vornehmen, die entweder genau den durch sie markierten Bereich umfassen (lokale Gewichtung) oder ausgehend davon einen Teil der unmittelbaren Nachbarschaft einschließen (kompositionale Gewichtung), die ihrerseits nicht durch Akzentuiertheit markiert ist. Im Blick auf den Bezugsbereich einer Akzentuierung – die Akzentdomäne – sind mithin systematisch zwei Fälle zu unterscheiden:
Lokaler Gewichtungsakzent
Die Akzentuierung isoliert
die akzentuierte Silbe bzw. die sie enthaltende Wortform gegenüber der weniger oder nicht betonten
Umgebung und schränkt die Fokussierung auf den kommunikativen Beitrag dieser Einheit ein. Die
Akzentuierung erstreckt sich auf eine enge, minimale Akzentdomäne.
Kompositionaler Gewichtungsakzent
Die Akzentuierung
erfasst die Hauptakzentstelle einer Wortform, die als Exponent einer Konstruktion (Phrase,
Wortgruppe, Satz) fungiert, zu der sie gehört. Diese Konstruktion bildet die Akzentdomäne. Auf
ihren kommunikativen Beitrag erstreckt sich die Fokussierung.
Beispiele (Akzentdomäne gelb):
In den obigen Beispielen zeigt sich bei kontextfreier Betrachtung eine Mehrdeutigkeit. Jeder kompositionale Akzent könnte auch als lokaler verstanden werden. Umgekehrt gilt dies nicht immer. Es muss eine Einheit vorhanden sein, die als Akzentdomäne gelten kann. Darüber hinaus sind Gewichtungsakzente außerhalb der Hauptakzentstellen prinzipiell lokal.
Für die Domänen von sprachlichen Mitteln der Fokussierung gibt es eine grundlegende Beschränkung, die sich auf ihre Interaktion bezieht (s. auch Wortstellung und Prosodie): Die Konstitution einer Hervorhebungsdomäne ist nur möglich, wenn sie durch Mittel der Fokussierung gemeinsam oder suppletiv geleistet wird und die Mittel nicht konkurrierend eingesetzt werden.