Flexion der Nomina
Nomina haben im Deutschen ein inhärentes Genus, das in allen substantivischen Wortformen konstant bleibt: Maskulinum, Neutrum oder Femininum.
Nomina sind nach den Kategorisierungen Kasus (Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv) und Numerus (Singular, Plural) flektierbar: Numerusflexion, Kasusflexion.
Die Markierung der Kategorien von Genus, Numerus und Kasus wird bei Nomina durch Affigierung (Suffixe) und Vokalwechsel (Umlaut) geleistet. Nominale Flexionsmarker sind bestimmte Kombinationen aus einer Stammform (mit oder ohne Umlaut) und einem Suffix. Aus dem Zusammenspiel der Kasus- und Numerusflexive ergeben sich für das Deutsche elf verschiedene, zum größten Teil genusabhängige Flexionsklassen.
In einer Nominalphrase wird die Markierung vor allem an den Begleitern (Artikeln, Adjektiven), die zum Nomen hinzutreten, teilweise aber auch am Nomen selbst (Plural- und Kasusflexive) vorgenommen. Oft können Numerus und Kasus erst durch hinreichend flexionsmorphologisch markierte Begleiter eines Nomens in der Nominalphrase (Wortgruppenflexion) eindeutig bestimmt werden:
dem kleinen Prinzen → Dativ Singular
Das Flexionssystem der Nomina ist von der Genusklassifikation und phonologischen Kriterien gesteuert. Darüber hinaus spielen lexikalische und semantische Merkmale (z.B. Belebtheit) eine Rolle.
Auch im Norwegischen haben die Nomina ein inhärentes Genus, das die Wahl des Definitheitsmorphems im Singular sowie die Flexion der Begleiter (Artikel, Adjektive) in einer Nominalphrase bestimmt. Im Norwegischen können Nomina ebenfalls Maskulinum, Neutrum oder Femininum sein. Alternativ ist (in der Sprachvariante bokmål) für alle femininen Nomina aber auch die maskuline Form möglich. Die maskuline Form fungiert in diesem Fall als Genus commune für maskuline und feminine Nomina.
Norwegische Nomina flektieren nach Numerus (Singular, Plural), jedoch nicht nach Kasus. Im Unterschied zum Deutschen wird jedoch Definitheit (norw.: bestemthet) morphologisch am Nomen markiert.
Die Markierung der Kategorien von Numerus und Definitheit wird durch Affigierung und Vokalwechsel (beim Numerus) geleistet. Nominale Flexionsmarker sind bestimmte Kombinationen aus einer Stammform (mit oder ohne Änderung des Stammvokals) und einem Suffix. Aus dem Zusammenspiel der Numerus- und Definitheitsflexion ergeben sich für das Norwegische vier, teilweise genusabhängige Flexionsklassen der Nomina im Norwegischen (Norsk referansegrammatikk 1997: 181 f., Rønhovd 1993: 98 ff.) – daneben gibt es einige Sonderfälle.