Vertiefung: Infinitivsätze

Ordne den folgenden Satz in das Feldermodell ein.
Anna muss schnell nach Hause fahren, um ihre Katze zu füttern.
Was fällt dir auf?
VFlSKMFrSKNF
Annamussschnell nach Hausefahren, um ihre Katze zu füttern.
umihre Katzezu füttern.

Vielleicht hast du gemerkt, dass in diesem Satz eine Struktur vorkommt, die wie ein Nebensatz funktioniert: um ihre Katze zu füttern. Wir schreiben diese Wortgruppe deshalb in eine neue Zeile. Aber eigentlich fehlt etwas ganz Wichtiges für einen Nebensatz: Das finite Verb. Das Wort füttern ist zwar ein Verb, aber es ist in diesem Fall nicht finit. Das erkennst du zum Beispiel an der Du-Probe. Das Verb füttern verändert seine Form nicht, wenn man den Satz in die Du-Form umformt:

Du musst schnell nach Hause, um deine Katze zu füttern.

Man nennt die Wortgruppe um deine Katze zu füttern einen Infinitivsatz oder Infinitivkonstruktion. Sie enthält eine infinite Verbform. Bei infiniten Verbformen lassen sich Person und Numerus nicht erkennen.

Fällt dir außer der Verbform noch etwas am Infinitivsatz auf? Vergleiche die folgenden Beispiele miteinander und suche das Subjekt.
(1) … um ihre Katze zu füttern.
(2) … weil sie ihre Katze füttert.

Infinitivgruppen haben kein Subjekt. Oft kann aber aus dem übergeordneten Satz ein logisches Subjekt ergänzt werden.

Aber warum können wir diesen Infinitivsatz trotzdem in das Feldermodell einordnen? Ganz einfach: Infinitivsätze funktionieren wie Nebensätze. Sie können die gleichen Informationen transportieren und stehen an den gleichen Stellen wie ein Nebensatz. Man sagt: Sie sind satzwertig.

Da Infinitivsätze satzwertig sind, können sie im Satzgefüge im Nach- bzw. Vorfeld des Hauptsatzes stehen. Deshalb müssen sie mit einem Komma abgetrennt werden, obwohl kein zweites finites Verb vorliegt.

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Autor(en)
Niklas Reinken
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