Vertiefung: Herausstellungen

Das Volkslied „Die Vogelhochzeit“ hat je nach Version bis zu 35 Strophen. Die meisten sind nach dem folgenden Muster aufgebaut:

Hier kannst du die Melodie anhören.

Jede Strophe besteht aus einem Satz. Dieser Satz nennt eine Vogelart und beschreibt, welche Aufgabe der Vogel bei der Vogelhochzeit hat. Natürlich können wir den Satz auch in das Feldermodell einordnen – oder? Nicht ganz so einfach, denn wir müssten das Vorfeld durch mehrere Konstituenten besetzen. Und dort darf ja nur eine Konstituente stehen. Also brauchen wir noch ein Feld vor dem Vorfeld. Wir nennen es das linke Außenfeld.

Suche im Internet nach weiteren Strophen und ordne sie ins Feldermodell ein. Welche Strophen sind nach einem anderen Muster aufgebaut? Warum könnte das so sein?

Bei diesen Sätzen liegt eine Linksherausstellung vor. Wir schieben einen Teil des Satzes nach links aus dem Satz ‚heraus‘. Bei einer Linksherausstellung bleibt immer ein Ausdruck im Satz zurück, der auf die Herausstellung verweist. Dieser Ausdruck ist oft ein Pronomen.

Häufig stehen in dieser Position Anreden oder Hervorhebungen:

Wir können nicht nur Ausdrücke nach links herausstellen, auch nach rechts ist das möglich:

Auch hier wird der herausgestellte Inhalt durch ein Verweiswort (ihm) im Satz verankert. Das unterscheidet die Elemente im rechten Außenfeld von denen im Nachfeld.

Denke dir einen Satz aus, bei dem sowohl das linke wie auch das rechte Außenfeld besetzt sind!

Bei einer Rechtsherausstellung müssen Kasus, Numerus und Genus mit dem Verweisausdruck übereinstimmen:

Bei einer Linksherausstellung kann der Kasus mit dem Verweisausdruck übereinstimmen oder es kann der Nominativ gewählt werden:

Herausstellungen kommen vor allem in der gesprochenen Sprache vor.