Progredientes Tonmuster
Die Tonbewegung des Mitteltonmusters wird vor allem für die nicht-obligate Kennzeichnung von Binnengrenzen syntaktischer Konstruktionen innerhalb eines Satzes eingesetzt.
Zeichen für die progrediente Intonation | → |
Der Tonhöhenverlauf ist gleichbleibend bis leicht steigend und kommt vor
- zwischen Phrasen,
- zwischen Teilsätzen,
- nach der Linksanbindung,
- vor der Rechtsanbindung,
- vor und nach Parenthesen,
- an der Grenze nicht-letzter, narrativer Aussagesätze.
Das progrediente Tonmuster kommt bei Koordination und bei Supplementsätzen vor.
Koordination
Im Bereich der Koordination unterscheiden wir zwischen den Verfahren der Juxtaposition (ohne Konjunktor, mit Progredienz), der Koordination mit Konjunktor (mit/ ohne Progredienz) und der Quasikoordination (Grenztonmuster, Konjunktor), denen unterschiedliche Integrationsweisen entsprechen.
Auch Aufforderungen können eng verbunden werden. Der Punkt des Beraters ist: Das Streichen im Stundenplan ist die Voraussetzung für effektives Arbeiten in einem ausgewählten Seminar. Kern des Ratschlags ist es, zum Seminar von X zu gehen; die beiden letzten Aufforderungen sind - ohne Progredienz - aufs engste verbunden.
(Schröder, Beratungsgespräche, 32 f.)
Bei Koordination mit aber findet man folgende Möglichkeiten.
[Ich war pünktlich], → aber [sie war nicht da]. ↓
[Ich war pünktlich], ↓ aber [sie war nicht da]. ↓
Supplementsätze
Supplementsätze werden mit progredientem Tonmuster angeschlossen.