Intensitätspartikeln sind eine Subklasse der Wortart Partikel. Ihre grundlegende Funktion ist die intensivierend-steigernde oder abschwächend-abstufende Modifizierung von Adjektiven und Adverbien.
Intensitätspartikeln modifizieren das von einem Adjektiv (a) oder Adverb (b) Ausgedrückte und stehen dabei unmittelbar vor dem modifizierten Ausdruck. Nomina kommen als Bezugsausdrücke nicht vor.
Intensitätspartikeln können in der Regel nicht allein das Vorfeld
besetzen, sehr und ziemlich können jedoch analeptisch als Antworten auf
Fragen gebraucht werden (c) und werden so als Responsiv verwendet.
Manche Adjektive
können unflektiert als Intensitätspartikeln fungieren: außergewöhnlich, total, enorm, ...
Intensitätspartikeln:
einigermaßen, etwas, kaum,
recht, sehr, überaus, viel,
weitaus, zu, ...
Adjektive in der Funktion von
Intensitätspartikeln: absolut, außerordentlich,
enorm, extrem, ganz, höchst,
komplett, restlos, total,
ungemein, völlig, weit,
ziemlich, ...
a | Während Sartre sein philosophisches System ausarbeitet, konzentriert sich Beauvoir vor allem auf das Schreiben von Romanen und ist damit überaus erfolgreich. | (Berliner Zeitung, 08.01.2008) |
b | "Senioren sind extrem oft in solche Irrfahrten verwickelt", so Müller. | (Mannheimer Morgen, 13.05.2008) |
c | Wie sehr tauchen Sie beim Schreiben ins Gestern ein? Ziemlich. | (Rhein-Zeitung, 07.05.2008) |
Intensitätspartikeln haben semantische Ähnlichkeit mit den Fokuspartikeln, haben aber eine andere Distribution als diese. Fokuspartikeln können vor und nach oder in Distanzstellung zum Bezugsausdruck stehen. Darüber hinaus kann der Bezugsausdruck von Fokuspartikeln ein Nomen sein.
Gradmodifikator, Graduierungspartikel, Steigerungspartikel
adverb of degree (englisch), intensifying particle (englisch), graduatif (französisch), particule graduative (französisch), avverbio modificatore (italienisch), particella intensificatrice (italienisch), gradsadverb (norwegisch), partykuła intensyfikująca (polnisch), fokozó partikula (ungarisch)