Situationen mit zwei Mitspielern

In jedem Satz ist der Satzteil in Orange das Subjekt. Die Satzteile in Grün, Blau und Braun sind auch obligatorisch, denn ohne sie sind die Sätze grammatisch unvollständig. Dennoch haben sie eine unterschiedliche Funktion:

• Ein Satz mit dem Verb lieben (Beispiel 1) sagt normalerweise nicht nur, wer liebt, sondern auch, was oder wen man liebt.
• Ein Satz mit dem Verb einladen (Beispiel 2) sagt normalerweise nicht nur, wer einlädt, sondern auch, wen man einlädt.
• Wenn man mit dem Verb finden eine Meinung äußert (Beispiel 3), sagt man nicht nur, wer die Meinung äußert, sondern auch, was die Person meint.
• Ein Satz mit dem Verb gefallen (Beispiel 4) sagt normalerweise nicht nur, was gefällt, sondern auch, wem das gefällt.
• Ein Satz mit dem Verb gratulieren (Beispiel 5) sagt normalerweise nicht nur, wer gratuliert, sondern auch, wem man gratulieret.
• Ein Satz mit dem Verb bedürfen (Beispiel 6) sagt normalerweise nicht nur, wer oder was etwas braucht, sondern auch, was gebraucht wird.

Die Satzteile in Grün, Blau und Braun zeigen also, dass neben dem Subjekt ein zweiter Mitspieler in der Situation involviert ist. Demensprechend finden wir in den Beispielen (1) bis (6) Verben, die zwei Komplemente benötigen. Diese sind das Subjekt und das Objekt. Das Objekt kann im Akkusativ, im Dativ oder im Genitiv sein. Dementsprechend redet man von Akkusativobjekt (auch Akkusativergänzung oder Akkusativkomplement), Dativobjekt (auch Dativergänzung oder Dativkomplement) bzw. Genitivobjekt (auch Genitivergänzung oder Genitivkomplement).

Auch für das Objekt gilt: Es kann eine Nominalphrase (diese Stadt, den Siegern, einer guten Planung), eine Pronominalphrase (dich, uns allen) oder ein ganzer Satz (dass ich eine gute Chefin bin) sein.