Das Mittel für einen Zweck ausdrücken
Die folgenden grammatischen Elemente werden verwendet:
Präpositionen
Die instrumentalen Präpositionen mit und durch sind nicht immer tauschbar. Wenn das Mittel ein Instrument ist, wird meistens die Präposition mit verwendet. Instrumente sind konkrete Gegenstände, die bewusst und aktiv für einen bestimmten Zweck genutzt werden:
In (1) nutzt Lara bewusst den Bus, um zur Schule zu fahren. In (2) benutzen Babys bewusst den Löffel oder die Hände, um zu essen. In (3) benutzt jemand bewusst den Computer, um zu arbeiten, und das Smartphone, um zu telefonieren.
Die Präposition durch wird in der Regel dann verwendet, wenn das Mittel zum Erreichen des Zwecks eine Handlung oder das Ergebnis davon ist:
In (4) drückt das Wort Verkauf eine Handlung aus, nämlich „verkaufen“. Das Wort Mauer in (5) bezieht sich auf einen Gegenstand. Eine Mauer ist aber kein Instrument, denn sie kann nicht aktiv genutzt werden. Stattdessen ist sie das Endprodukt einer Handlung, z.B. „bauen“ (Die Mauer wurde gebaut, um Deutschland zu trennen).
Eine trennscharfe Systematik bei der Verwendung der instrumentalen Präpositionen mit und durch ist allerdings nicht leicht erkennbar. In vielen Fällen passen nämlich beide Präpositionen:
Um die passende Präposition zu finden, kann im Einzelfall eine Korpusrecherche helfen:
Was zeigen die Suchergebnisse?
Für mit Strom betrieben gibt es in der Datenbank 535 Treffer, für durch Strom betrieben nur 5. Das zeigt uns, dass die Präposition mit in diesem Fall akzeptabler ist, denn sie wird viel häufiger verwendet.
Die Präpositionen mittels und mithilfe haben zwar dieselbe instrumentale Bedeutung wie mit und durch, aber sie werden im Alltag nicht so oft verwendet. Sie gehören nämlich eher zum gehobenen Sprachregister bzw. zur geschriebenen Sprache. Hier einige Beispiele:
Ein Sonderfall: Das Verb verbinden
In Sätzen mit dem Verb verbinden können sowohl mit als auch durch verwendet werden:
Bei der Präposition mit ist allerdings zu beachten, dass sie auch eine weitere Funktion haben kann:
In (12) ist die Innenstadt nicht das Verbindungsmittel, sondern das eine Ende der Verbindung – das andere Ende sind die Randgebiete. In diesem Fall hat die Präposition mit keine instrumentale Bedeutung.
Instrumentale Konnektoren
In den Beispielen (13) bis (18) tut jemand etwas mit der Absicht, einen Zweck zu erreichen. Diese Absicht ist nicht nur an den instrumentalen Konnektoren erkennbar, sondern auch an ihrem Kontext. Instrumentale Konnektoren wie dadurch und indem können in anderen Kontexten eine kausale Bedeutung haben:
In diesem Beispiel ist keine Absicht erkennbar – es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass jemand mit Absicht fett werden will. Folglich ist verfetten nicht der Zweck von so viel sitzen, sondern ein ungewolltes Ergebnis davon. Die Bedeutung des Konnektors dadurch ist deshalb eher kausal – „Weil wir so viel sitzen, verfetten wir auch‟.
Auch im Beispiel (15) wäre eine kausale Bedeutung von dadurch denkbar:
Die Bedeutung von dadurch hängt in diesem Fall stark vom Kontext ab. Es gibt zwei Möglichkeiten:
- Die Person wollte nicht mehr arbeiten und hat mit Absicht aufgehört. In diesem Fall ist die Bedeutung von dadurch eher instrumental.
- Die Person konnte oder durfte nicht mehr arbeiten und musste aufhören – z.B. wegen einer Krankheit oder Kündigung. In diesem Fall ist die Bedeutung von dadurch eher kausal.
Auch der Subjunktor indem kann in manchen Kontexten eine kausale Bedeutung haben:
In diesem Fall hätte der Subjunktor indem nur dann eine instrumentale Bedeutung, wenn die Radfahrer die Unfälle verursachen wollten. Das ist eher unwahrscheinlich, denn Unfälle werden normalerweise nicht mit Absicht verursacht. Die Unfälle sind also nicht der Zweck von Fahrzeuge übersehen, sondern ein ungewolltes Ergebnis davon. Deswegen ist die Bedeutung von indem in diesem Fall eher kausal – „Vier Unfälle wurden von den Radfahrern selbst verursacht, weil sie Fahrzeuge übersahen‟.