Relativsätze mit was
Zielgruppe | Lernende (ab Niveaustufe B2) |
Lernziele |
Das W-Wort was ist vor allem als Fragewort bekannt. Dabei steht es am Anfang von W-Fragen (Was ist das?) oder in Nebensätzen wie z.B. Ich weiß nicht, was das ist.
Das W-Wort was hat eine weitere Funktion, denn es kann auch Relativsätze einleiten.
Den Gegenstand einer Mengenangabe erläutern
Lesen Sie die Beispiele und lösen Sie die Aufgabe:
1) Mit welchem Hauptsatzteil ist der was-Relativsatz im Beispiel (1) verbunden?
a) Alles
b) richtig
2) Mit welchem Hauptsatzteil ist der was-Relativsatz im Beispiel (2) verbunden?
a) Nichts
b) falsch
1 a) Alles: Das Wort alles ist ein Quantifikativ-Pronomen. Es drückt eine Mengenangabe („Wie viel?“) mit der Bedeutung „100%“ aus. Der was-Relativsatz erläutert den Gegenstand dieser Mengenangabe, d.h. er gibt die Information „100% wovon?“.
2 c) Nichts: Das Wort nichts wird hier als Quantifikativ-Pronomen verwendet. Es drückt eine Mengenangabe („Wie viel?“) mit der Bedeutung „0%“ aus. Der was-Relativsatz erläutert den Gegenstand dieser Mengenangabe, d.h. er gibt die Information „0% wovon?“.
Eine unbestimmte Sache näher beschreiben
Lesen Sie die Beispiele und lösen Sie die Aufgabe:
a) Ansonsten
b) mir
c) nichts
2) Mit welchem Hauptsatzteil ist der was-Relativsatz im Beispiel (4) verbunden?
a) Da
b) etwas
1 c) nichts: Das Wort nichts wird hier als Negation von etwas verwendet. Es hat die Bedeutung „keine Sache“. Der Satz im Beispiel (4) bedeutet „Ansonsten fällt mir keine Sache ein, die richtig gut war“. Der Sprecher will oder kann diese Sache nicht bestimmen.
2 b) etwas: Das Wort etwas ist ein Indefinit-Pronomen mit der Bedeutung „eine Sache“. Der Satz im Beispiel (3) bedeutet „Da ist eine Sache passiert, die ihm nicht gefallen hat“. Der Sprecher will oder kann diese Sache nicht bestimmen.
– Das Negationswort nichts kann als Quantifikativ-Pronomen mit der Bedeutung „0%“ sowie als Indefinit-Pronomen mit der Bedeutung „keine Sache“ verwendet werden.
– In Verbindung mit Quantifikativ- und Indefinit-Pronomina im Haupsatz könnte man auch Relativsätze mit dem Pronomen das verwenden. Diese sind zwar grammatisch akzeptabel, aber viel seltener als Relativsätze mit was.
– Relativsätze mit was sind in der Regel mit einem Hauptsatzteil im Neutrum Singular verbunden.
Eine Situation kommentieren
Lesen Sie das Beispiel und lösen Sie die Aufgabe:
a) Er ist mit dem Hauptsatzteil Sie verbunden und gibt eine zusätzliche Information über die Personen, die gespielt haben.
b) Er ist mit dem Hauptsatzteil super viele alte Sachen verbunden und gibt eine zusätzliche Information über die Sachen, die gespielt wurden.
c) Er ist mit keinem besonderen Hauptsatzteil verbunden und gibt eine zusätzliche Information über die gesamte Situation, die im Hauptsatz beschrieben wird.
c) Er ist mit keinem besonderen Hauptsatzteil verbunden und gibt eine zusätzliche Information über die gesamte Situation, die im Hauptsatz beschrieben wird. Die Antwortoptionen a) und b) sind auch aus einem grammatischen Grund falsch. Relativsätze mit was sind in der Regel mit einem Hauptsatzteil im Neutrum Singular verbunden und die Satzteile Sie und super viele alte Sachen sind beide im Plural.
Generalisierungen
Auch was-Relativsätze können Generalisierungen ausdrücken. Vergleichen Sie die Beispiele und lösen Sie die Aufgabe:
2) Die Relativsätze in (6) und (7) sind beide mit dem Pronomen das im Hauptsatz verbunden. In den zwei Beispielen hat das Pronomen das verschiedene Funktionen. Entscheiden Sie, welche der Aussagen a) und b) zum Beispiel (6) oder zum Beispiel (7) passt:
a) Das Pronomen das verweist auf eine bestimmte Sache zurück, die im vorherigen Satz genannt wird.
b) Das Pronomen das hat eine allgemeine Bedeutung und keine zurückverweisende Funktion.
1 Sie sind unterschiedlich. Der Relativsatz im Beispiel (6) hat am Anfang das Pronomen das, der Relativsatz im Beispiel (7) das W-Wort was.
2 a) Beispiel (6): Das Pronomen das
steht hier für „das Mobiltelefon“. Damit ist genau das Mobiltelefon gemeint, das die
Person jetzt hat. Der Gegenstand Mobiltelefon
wird im vorherigen Satz genannt.
b) Beispiel (7): Das Pronomen
das hat hier die allgemeine
Bedeutung „die Sachen“. Der Satz im Beispiel (6) bedeutet „Ich kaufe die Sachen, die ich
brauche“. Der Satz ist nicht an eine bestimmte Einkaufssituation gebunden, sondern gilt
für alle möglichen Einkaufssituation. Das Pronomen das verweist nicht auf etwas zurück, was vorher gesagt
wurde.
a) Der Mensch ist das, was er isst.
b) Der Mensch ist, was er isst.
c) Die Sätze a) und b) sind beide grammatisch korrekt.
c) Die Sätze a) und b) sind beide grammatisch korrekt.
Der Satz b) ist ein Originalzitat des deutschen Philosophen Ludwig Feuerbach und der Satz a) ist eine Variante. In b) fehlt das Pronomen das im Hauptsatz, trotzdem ist der Satz grammatisch korrekt. In Verbindung mit einem was-Relativsatz kann das Pronomen das im Hauptsatz also auch weggelassen werden.
FALL 1: Das Pronomen das im Hauptsatz verweist auf eine bestimmte Sache zurück, die aus dem Vorkontext schon bekannt ist. In diesem Fall werden in der Regel das-Relativsätze verwendet. Das Pronomen das im Hauptsatz ist obligatorisch.
FALL 2: Das Pronomen das hat die allgemeine Bedeutung „die Sachen“ und hat keine zurückverweisende Funktion. In diesem Fall werden in der Regel was-Relativsätze verwendet. Das Pronomen das im Hauptsatz ist nicht obligatorisch, sondern kann auch weggelassen werden.
Generalisierende was-Relativsätze gibt es auch in Sprichwörtern. Hier einige Beispiele. Wenn Sie sie nicht kennen, klicken Sie auf die Links in Klammern und lesen Sie die Erklärungen aus dem IDS-Sprichwörterbuch:
– steht der Relativsatz in der Regel vor dem Hauptsatz.
– ist der Relativsatz mit dem Pronomen das im Hauptsatz verbunden, aber dieses wird weggelassen.